Ein ganzes Leben

7 außergewöhnliche Lebensgeschichten im Kino

Das Leben schreibt die besten Stories? Nicht unbedingt. Fiktive Lebensgeschichten entfalten ihre ganz eigene Magie auf der Leinwand.

So wie derzeit EIN GANZES LEBEN nach dem Roman von Robert Seethaler, der uns acht Jahrzehnte in die Welt von Andreas Egger mitnimmt. Ende des 19. Jahrhunderts geboren, durchlebt er eine Zeit, in der sich die Welt mehrmals radikal verändert.

Im Folgenden zeigen wir dir weitere sieben literarisch-filmische Held:innen, die an ihre Grenzen gehen – und darüber hinaus.

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1. DAS ERSTAUNLICHE LEBEN DES WALTER MITTY (2013)

Walter Mitty lebt in Tagträumen. Die moderne Welt überfordert ihn. Nur in seinen Fantasien wird der unscheinbare Mitarbeiter des Fotoarchivs beim Life-Magazin zum Helden. Als er jedoch ein vermisstes Negativ für das Cover der letzten Print-Ausgabe auftreiben muss, stürzt er sich tatsächlich in haarsträubende Abenteuer auf der ganzen Welt, bei denen sich auch der Mandarinenkuchen seiner Mutter (Shirley MacLaine) als hilfreich erweist. 

 

Die Kurzgeschichte von James Thurber wurde schon einmal 1947 verfilmt. In dieser bildgewaltigen Version wächst Ben Stiller (Hauptrolle und Regie) über sich selbst hinaus und ruft allen Schüchtern und Verzagten zu: Hört auf zu träumen, fangt an zu leben!

IMDb-Wertung: 7,3

2. FORREST GUMP (1994)

Sein Name ist Forrest, Forrest Gump. Und er scheint ein klassischer Underdog zu sein, doch natürlich wissen wir seit 30 Jahren: „Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen. Man weiß nie, was man kriegt.“ 

 

Und wir wissen auch, dass Forrest (Tom Hanks) es vielleicht nicht so sehr im Kopf, aber dafür umso mehr in den Beinen hat und mit seiner stoisch-naiven Art den Lauf der Weltgeschichte beeinflusst. Unter anderem, indem er den Watergate-Skandal aufdeckt und am Ende doch das Herz von Jenny (Robin Wright) gewinnt. Für beide war es der große Durchbruch. Der Rest ist Filmgeschichte. 

IMDb-Wertung: 8,8

3. DER SELTSAME FALL DES BENJAMIN BUTTON (2008)

Heute schauen wir Brad Pitt gern dabei zu, wie er mit den Jahren immer attraktiver und schauspielerisch reifer wird. Hier aber wird er in der Rolle des Benjamin Button (nach einer Vorlage von F. Scott Fitzgerald) als Greis geboren und wir begleiten ihn 84 Jahre lang, bis er als Säugling diese Welt wieder verlässt. 

 

Dazwischen durchlebt er das 20. Jahrhundert und eine On-&-Off-Liebesgeschichte mit Daisy (Cate Blanchett). David Fincher hat nicht nur bei Maske und Special Effects Maßstäbe bis in die Gegenwart gesetzt, seine Reflexionen über die Liebe und das Altern machen BENJAMIN BUTTON zu einem zeitlosen Meisterwerk.

IMDb-Wertung: 7,8

4. DAS PARFUM (2006)

Auch Jean-Baptiste Grenouille (Ben Whishaw) wirkt bei seiner Geburt schon seltsam alt. Mehr noch: Er wird zu einem Monster heranwachsen, einem Serienmörder, der für seine Vision eines perfekten Duftes in seinen gerade mal 29 Lebensjahren grauenvolle Taten begeht.

 

Die Vorlage von Patrick Süskind gilt als einer der größten Bucherfolge des 20. Jahrhunderts. Der Autor zögerte lange, ehe er die Filmrechte seines einzigen Romans an den befreundeten Produzenten Bernd Eichinger übertrug. Unter der Regie von Tom Tykwer entstand im Laufe von drei Jahren für 50 Millionen Euro die bis dahin aufwendigste deutsche Produktion.

IMDb-Wertung: 7,5

5. DER MEDICUS (2013)

Die Verfilmung des Bestsellers von Noah Gordon reist ins 11. Jahrhundert, als die Heilkunde in Europa noch wenig entwickelt war. Waisenjunge Rob (Tom Payne) hat eine seltene Gabe: Er fühlt, wenn kranken Menschen der Tod bevorsteht. Die simplen Methoden des reisenden Baders, der ihn mitnimmt, durchschaut er bald. Bei einer jüdischen Familie sieht er zum ersten Mal eine Weltkarte und hört von Ibn Sina (Ben Kingsley) der im persischen Isfahan Medizin lehrt.

 

Rob begibt sich auf einen langen Weg, um bei ihm zu studieren. Die Geschichte berührt nicht nur Konflikte zwischen jüdischem, christlichem und muslimischen Glauben, sondern auch allgemein den Konflikt zwischen Religion und Wissenschaft. In erster Linie aber ist Philipp Stölzls Film eine opulente Bilderreise – gut für einen langen Winterabend.

IMDb-Wertung: 7,2

6. DAS LEBEN DES BRIAN (1980)

Brian (Graham Chapman) wird nur einen Stall neben jenem berühmten in Bethlehem geboren. Eigentlich könnte sein unauffälliges Leben unter der Fuchtel seiner herrischen Mutter (gespielt von Regisseur Terry Jones) einen beschaulichen Gang nehmen, doch dann verliebt er sich in ein Mädchen, wird hineingezogen in die Konflikte seiner Zeit – und hat plötzlich jede Menge Follower. 

 

Die Dreharbeiten waren noch nicht abgeschlossen, da beschäftigten sich schon Gerichte mit dem vermeintlich blasphemischen Inhalt. Kinos weigerten sich, den Film zu zeigen, Zensurbehörden gerieten in Wallung. Heute gilt das Meisterwerk der legendären Comedytruppe Monty Python als Klassiker und läuft manchmal sogar zu Weihnachten im linearen TV. Also, nicht vergessen: Always look on the bright side of life!

IMDb-Wertung: 8,0

7. BOYHOOD (2014)

Okay, nicht ein ganzes Leben, aber eine ganze Kindheit und Pubertät, wie wir sie nie zuvor auf der Leinwand gesehen haben. Zwölf Jahre drehte Richard Linklater an dieser Coming-of-Age-Geschichte des jungen Mason (Ellar Coltrane).

 

Mason und seine getrennt lebenden Eltern (Patricia Arquette und Ethan Hawke) durchleben Höhen und Tiefen, Krisen und Neuanfänge äußerst realistisch, weil sie im Lauf der Zeit eben auch heranwachsen und altern. Linklater entwickelte die Story gemeinsam mit den Hauptdarstellern, darunter seine Tochter Lorelei, im Jahresrhythmus weiter. Patricia Arquette erhielt für ihre Darstellung der Mutter einen Oscar.

IMDb-Wertung: 7,9

Realismus zeichnet auch Hans Steinbichlers Verfilmung von „Ein ganzes Leben“ aus, die entbehrungsreiche Lebensgeschichte des Andreas Egger, der über acht Jahrzehnte Gewalt, Krieg und Armut erleiden muss. Doch es gibt immer auch Momente des Glücks und eine große Liebe…

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EIN GANZES LEBEN - Jetzt im Kino!

Autor/-in: A. Smithee

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