Ein ganzes Leben

7 Fakten über Marianne Sägebrecht

Marianne Sägebrecht
EIN GANZES LEBEN, Rechte bei Tobis

Seit OUT OF ROSENHEIM gilt sie als komisches Talent. Sie selbst nennt sich „eine Wanderbärin“. Und tatsächlich ist Marianne Sägebrecht in ihren mehr als 40 Schauspieljahren ordentlich rumgekommen und hat auch ernste Seiten offenbart.

In ihrem aktuellen Kinofilm EIN GANZES LEBEN verschlägt es die gebürtige Bayerin in ein abgeschiedenes Tal in Österreich, wo sie die gute Seele eines ansonsten unwirtlichen Bauernhofs spielt. Mehr über die Wanderbärin und deutsche Schauspielikone erfährst du in unseren 7 Fakten über Marianne Sägebrecht.

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Fakt #1: Auf dem Weg zum Altar

Wir schreiben das Jahr 1983. Marianne Sägebrechts Name ist damals noch eher in der bayerischen Kleinkunstszene geläufig. Da entdecken auch die Toten Hosen ihre Einzigartigkeit und engagieren sie für ihr erstes Musikvideo „Eisgekühlter Bommerlunder“. Ein Meilenstein der deutschen Punkgeschichte.

 

Zu dem Konzept des Videos sagt die Band:

„Keiner weiß mehr so genau, wieso wir eine Hochzeit nachspielten, aber wir konnten die großen Kurt Raab und Marianne Sägebrecht für ihre Paraderollen als Pfarrer bzw. Braut gewinnen. Leider wurde das Video dann aufgrund angeblicher Obszönität nie im Fernsehen ausgestrahlt – und die bayerische Kirche, in der wir gedreht hatten, musste später neu geweiht werden. Verstehen wir bis heute nicht ...“

Fakt #2: Von Rosenheim nach Bagdad

Seine Bewunderung für seine große Entdeckung Marianne Sägebrecht drückt Percy Adlon so aus:

„Es war das gewisse Etwas, das Mädchenhafte, das Einsame, der leichte Gang bei starkem Gewicht. Wie eine alpenländische Version von Marlene Dietrich.“

Adlons Film OUT OF ROSENHEIM bedeutete für Marianne Sägebrecht 1987 mit einem Schlag internationalen Ruhm.

 

Der englische Titel BAGDAD CAFÉ bezieht sich auf die kalifornische Geisterstadt Bagdad in der Mojave-Wüste. Hier steht das Café, in das die aus Rosenheim stammende Jasmin Münchgstettner (Sägebrecht) mit Lodenkostüm und strammer Tatkraft einzieht. Gedreht wurde aber in Newberry Springs. Unter dem englischen Titel entstand später noch eine Sitcom-Serie mit Whoopi Goldberg.

Fakt #3: Von Bagdad nach Hollywood

Drei Jahre nach OUT OF ROSENHEIM sahen wir Marianne Sägebrecht im Kino als Haushälterin Susan in Danny DeVitos schwarzhumoriger Ehe-Komödie DER ROSENKRIEG an der Seite von Kathleen Turner und Michael Douglas.

 

Susan kann weder die Kampfhandlungen, noch den erheblichen Sachschaden verhindern, den die streitenden Mr. und Mrs. Rose anrichten. Fun Fact: Der Film (und damit ja auch irgendwie Sägebrecht selbst) prägten den mittlerweile geläufigen Begriff des „Rosenkriegs" für schwierige Scheidungen im deutschen Sprachgebrauch.

Fakt #4: Ein Korb für Woody

Marianne Sägebrecht bekam daraufhin weitere verlockende Angebote. Auch Woody Allen wollte gern mit ihr arbeiten. Doch als er sie 1991 für seine Komödie SCHATTEN UND NEBEL engagieren wollte, lehnte sie ab. Außerdem lehnte sie unter anderem Rollen in HARRY POTTER und END OF DAYS (1999) mit Arnold Schwarzenegger ab.

Warum Marianne Sägebrecht nie in Hollywood Fuß fassen wollte:

„Das konnte ich nicht. Meine Mutter hat damals mit mir zusammengelebt, ich wollte meine Enkelin aufwachsen sehen. Da bleibe ich doch nicht in Hollywood, wo ich vorher nicht mal wusste, welche Rollen ich spielen würde. Ich nehme nur Rollen an, die sich für mich richtig anfühlen. Ich muss wissen, wer ich bin. Ich gebe ja meine Seele mit rein.“

Fakt #5: Gutemine, auch zum ernsten Spiel

Es kamen genug, auch ernste, Rollen, für die sie nicht so weit reisen musste. Zum Beispiel in MARTHA UND ICH (1991), einem leisen Liebesdrama, angesiedelt im Prag der Dreißigerjahre mit Sägebrecht und Michel Piccoli in den Hauptrollen. Nicht zu vergessen: Volker Schlöndorffs düstere Literaturverfilmung DER UNHOLD (1996). Und, wiederum eher heiter: ASTERIX UND OBELIX GEGEN CÄSAR (1999), in dem Sägebrecht Gutemine spielt, die bekannte Gattin des Gallierhäuptlings Majestix.

 

Fakt #6: Auf dem Weg nach Surinam

Nicht nur nebenbei, sondern äußerst erfolgreich hat die Autorin Marianne Sägebrecht auch den Buchmarkt erobert. Mit Veröffentlichungen wie „Meine Überlebenssuppen“ (2012) oder „Meine Jahreszeiten“ (2010) und besonders „Auf dem Weg nach Surinam: Autobiografisches und geheime Rezepte aus meinem Zauberkessel“ (2015). Ihr Großvater, „Gärtner und Schamane“, gab der kleinen Marianne die Fantasien von Mangrovenbäumen, Tieren und Gewürzen mit auf den Weg. „Da wartet jede Nacht ein Regenwald in allen Farben auf mich“, sagte sie ihrer Mutter.

Fakt #7: Auf dem letzten Weg

Als 16-Jährige verließ sie Starnberg Richtung München, logierte auch mal im legendären Hotel Chateau Marmont in L.A. neben John Belushi, Robert de Niro und Wim Wenders. Jetzt lebt die selbsternannte Wanderbärin wieder am Ausgangspunkt ihrer Lebensreise, am Starnberger See. Sie fürchtet sich nicht vor dem Tod, hat sogar schon ein Buch darüber geschrieben. Und sie hat bereits bestimmt, was auf ihrem Grabstein soll stehen: „Deine Seele fliege weit“. Auch nach dem Tod geht die Reise für Marianne Sägebrecht also noch weiter. Aber bis dahin ist hoffentlich noch viel Zeit, um auf Erden zu wandeln ...

…und wunderbare Filme zu drehen! Wie aktuell Hans Steinbichlers Verfilmung von Robert Seethalers Roman „Ein ganzes Leben“.

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EIN GANZES LEBEN - Jetzt im Kino!

Autor/-in: A. Smithee

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