The Peanut Butter Falcon

Die 11 Prinzen des Independent-Kinos

Vergiss die glatten Hollywood-Beaus und Supermänner. Unsere Helden sind melancholisch-verträumt, lässig, nerdig, rebellisch! Wir stellen dir 11 Prinzen des Independent-Kinos vor, die mit ihrem Charme das Arthouse erobert haben.

Aus dem bunten Potpourri aus Talenten, die das Arthouse bevölkern, haben wir 11 Schauspieler zu Prinzen geadelt, die jünger als 35 sind und mit ihren Rollen das Independent-Kino geprägt haben. Was braucht ein Indie-Prinz noch? Eine Mimik, die alle Facetten der Seele spiegeln kann und ein feines Gespür für die richtigen Rollen. Am Ende verraten wir dir, wer von ihnen die besten Chancen auf den Thron hat!

Shia LaBeouf - Der Rebell

Shia LaBeouf trieb der Ruhm als aufstrebender A-Lister Hollywoods erst in den Alkohol und dann ins Independent-Kino. Nach drei Mega-Blockbustern der „Transformers”-Reihe und dem vierten „Indiana Jones”-Abenteuer hatte LaBeouf die Nase voll von Hollywood.

Shia LaBeouf
THE PEANUT BUTTER FALCON, Rechte bei Tobis

Sein erster Ausflug ins Independent-Kino führte ihn zu „Lawless” mit Tom Hardy und Jessica Chastain, bevor er sich mit Haut und Haar in Lars von Triers „Nymphomaniac” stürzte. Nachdem die Produzenten ihn um ein Bild von seinem Penis baten und dieses auch umgehend erhielten, hatte er die Rolle des schmierigen Jêrome. Solche Vorbereitungen auf Filme sind genau nach Shia LaBeoufs Geschmack. Für die Rolle des Schützen Bible in „Herz aus Stahl” ließ er sich einen intakten Zahn ziehen und fügte sich selbst Schnittwunden im Gesicht zu, um seine Rolle besonders realistisch zu verkörpern. In Vorbereitung auf seinen Film THE PEANUT BUTTER FALCON verzichtete Shia LaBeouf zum Glück auf drastische Maßnahmen wie diese. In dem wunderschön gefilmten Abenteuerfilm begibt sich Shia LaBeouf auf eine Reise durch die Südstaaten Amerikas und findet in Dakota Johnson und dem Wrestling-Fan Zak (Zack Gottsagen), der aus einem Heim ausgebrochen ist, zwei besondere Begleiter.

THE PEANUT BUTTER FALCON, Rechte bei Tobis

Emile Hirsch - Der Konsequente

Unter seinen Indie-Kollegen hält sich kaum einer so konsequent vom Mainstream fern wie Emile Hirsch. Mit 17 Jahren stieg er ins Arthouse ein und spielte direkt eine Hauptrolle nach der anderen. Im Drama „Club der Cäsaren" trat er neben seinen Indie-Kollegen Jesse Eisenberg und Paul Dano auf. Darin versucht Kevin Kline ihm als überheblichen Spross eines Senators Moral und Tugend beizubringen. Aber auch den drogendealenden Kriminellen in „Alpha Dog" und den pubertierenden Streber in „The Girl next Door" nahm man ihm ab. Letzterer kommt ihm nach eigener Aussage übrigens im echten Leben am nächsten.

Seine prägendste Rolle aber ist die des Aussteigers Christopher McCandless in Sean Penns gefeiertem Drama INTO THE WILD.

 

Als junger Uni-Absolvent, der seiner wohlhabenden Familie den Rücken kehrt, um sich in der Wildnis Alaskas ganz frei von materiellem Besitz zu verwirklichen, geht Emile Hirsch darstellerisch und körperlich an seine Grenzen.

INTO THE WILD, Rechte bei Tobis

Mit der neon-bunten Anime-Verfilmung „Speed Racer" der Wachowski-Schwestern ging Hirsch komplett neue Wege, bevor er sich für Gus Van Sants Drama „Milk" wieder mit Sean Penn zusammentat. Bunt und wild wurde es dann wieder mit Ang Lees TAKING WOODSTOCK, der alles hat, was eine Indie-Perle ausmacht: wahrhaftige Charaktere, die dem Film eine Seele einhauchen und eine liebevolle Inszenierung. Nicht zu vergessen Liev Scheiber als Transvestit Wilma.

Demetri Martin, Liev Schreiber
TAKING WOODSTOCK, Rechte bei Tobis

Robert Pattinson - Der Aussteiger

Robert Pattinson startete seine Karriere gleich mit zwei großen Franchises: Harry Potter und vor allem die Twilight-Saga katapultierten Pattinson in kürzester Zeit so weit nach oben, dass ein wahrer Hype um seine Person entstand.

Bereits während der Dreharbeiten zur Twilight-Trilogie sah er sich bewusst nach kleinen, feinen Projekten um und wurde in David Cronenbergs „Cosmopolis” fündig. Seitdem flog Robert Pattinson unter dem Radar großer Studioproduktionen und war ausschließlich in Indiefilmen wie Claire Denis' Sci-Fi-Drama „High Life", „Die versunkene Stadt Z" oder „Good Time" von den Safdie-Brüdern zu sehen. Anschließend brachte Pattinson in Robert Eggers' „Der Leuchtturm” neben Willem Dafoe wahnhaften Horror in Schwarz-Weiß auf die Leinwand.

Pattinson hat es sich so richtig gemütlich gemacht im Arthouse und selbst Kritiker seiner ehemals als hölzern verschrienen Mimik eines Besseren belehrt. Umso erstaunlicher ist es, dass er seine Komfortzone wieder verlassen hat, um als „The Batman" in den Hollywood-Trubel zurückzukehren.

 

Etwas mulmig ist ihm selbst dabei: 

„Ein Teil von mir denkt, dass es unmöglich ist, dass das, was bei Twilight passierte, nochmal so passieren wird. Jetzt hoffe ich zumindest, dass keine Leute mehr vor meinem Apartment campieren werden. Ich bin jetzt langweilig und alt."

Gesellschaft bekommt Pattinson als Batman von einem weiteren Indie-Kollegen, der den Riddler spielen wird und zwar von...

Paul Dano - Der Pechvogel

Als wortkargen Teenager, der in „Little Miss Sunshine” seinen großen Traum aufgeben muss, haben wir Paul Dano ins Herz geschlossen. Als sadistischen Sklavenaufseher im dreifach Oscar-prämierten 12 YEARS A SLAVE haben wir ihn verabscheut.

 

Paul Dano
12 YEARS A SLAVE, Rechte bei Tobis

Und als zurückgebliebener Jugendlicher, der in PRISONERS von Hugh Jackman gequält wird, hat Paul Dano es geschafft, dass wir überhaupt nicht mehr wussten, was wir fühlen sollen.

 

Trotz seiner unbestrittenen darstellerischen Qualitäten hat Dano die größten Lorbeeren im Filmbusiness noch vor sich. So gingen auch für Paul Thomas Andersons „There Will Be Blood” sämtliche Auszeichnungen an Danos Gegenspieler Daniel Day-Lewis. Das Schicksal meint es mit Paul Danos Filmcharakteren selten gut. Im echten Leben ist er seit 14 Jahren glücklich mit Schauspielerin und Drehbuchautorin Zoe Kazan, die im Independent-Kino selbst eine feste Größe ist.

 

2012 bildeten die beiden in „Ruby Sparks – Meine fabelhafte Freundin” eines der süßesten Pärchen des Arthouse-Kinos. Eines der verrücktesten Pärchen des Kinos überhaupt bildeten Paul Dano und Daniel Radcliffe in der vollkommen absurden Komödie „Swiss Army Man”. Als dauerfurzende Leiche, die langsam zum Leben erwacht, hilft Radcliffe dem gestrandeten Dano dabei, nach Hause zu kommen.

 

Dabei erweist sich Radcliffes Körper als eine Art Schweizer Taschenmesser. Klingt verrückt? Ist es auch! Und dazu auch noch witzig, berührend und alles zusammen. Richtig düster wird es für Dano 2021 in „The Batman". Darin spielt er den Riddler. Eine passende Rolle für Dano, der uns ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern und im nächsten Moment Schauer über den Rücken jagen kann.

Ezra Miller - Der Außenseiter

In den vergangenen Jahren wandte sich Ezra Miller mehr und mehr dem Blockbuster-Kino zu. Als „The Flash” stieg er mit „Batman v Superman: Dawn of Justice” ins DC-Universum ein und kehrte bislang zweimal zurück. Auch in den Leinwand-Adaptionen von J.K. Rowlings Welt der Phantastischen Tierwesen ist Miller zu sehen. Sein Erfolg im Mainstream macht ihn zum Außenseiter dieser Liste. Aber in dieser Rolle kennt er sich ja aus, denn davor machte er sich genau damit einen Namen im Arthouse. Im mehrfach ausgezeichneten Film „We need to talk about Kevin” macht Ezra Miller seiner Mutter (gespielt von Tilda Swinton) das Leben zur Hölle, nachdem er an seiner Schule Amok gelaufen ist.

 

Nur ein Jahr später wurde er vom soziopathischen zum zartfühlenden Außenseiter. Im Coming-of-Age-Drama „Vielleicht lieber morgen” hilft er gemeinsam mit Emma Watson einem traumatisierten Teenager (gespielt von Logan Lerman) wieder Freunde und Freude im Leben zu finden.

 

Für die Literaturverfilmung von „Madame Bovary” schlüpfte er in die Rolle des Liebhabers von Mia Wasikowska (JANE EYRE), die selbst eine feste Schauspielgröße im Indie-Kino ist. Nach einigem Hin und Her stand 2020 endgültig fest, dass Ezra Miller 2022 noch einmal als Superheld zu sehen sein wird. Wenn alles gut geht, kommt „The Flash” nächstes Jahr im Juni in die Kinos. 

Michael Cera - Der Harmlose

Michael Cera ist wahrhaftig aus allerfeinstem Indie-Material geschaffen. Kaum jemand kann verschrobene Teenager so schön spielen wie er. Eine ganze Reihe von Indie-Klassikern gehen auf sein Konto. Seth Rogens Außenseiter-Komödie „Superbad” machte ihn 2007 zum Prototypen des liebenswerten Losers. Noch im selben Jahr spielte Cera in einem der populärsten Indie-Filme der 2000er die männliche Hauptrolle: in der Oscar-prämierten Tragikomödie „Juno” schwängert er als Stirnband tragender Highschooler seine beste Freundin (gespielt von Elliot Page).

 

So richtig abgedreht wurde es für Cera dann mit Edgar Wrights Graphic-Novel-Verfilmung „Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt”. Darin muss sich der von Cera gespielte Scott Pilgrim sieben fiesen Ex-Freunden stellen, um seine Angebetete für sich zu erobern. Der außergewöhnliche Look des Films brachte den Comic-Stil der Buchvorlage gekonnt auf die Leinwand und zeigte Michael Cera als Superhelden der vollkommen anderen Art.

 

Nach einer weiteren Zusammenarbeit mit Seth Rogen für dessen Apokalypse-Film „Das ist das Ende” wurde es weitgehend ruhig um Michael Cera. Ein Grund dafür ist, dass sich Cera, der auch als Musiker unterwegs ist, in den vergangenen Jahren statt dem Indie-Kino vermehrt dem Indie-Rock zuwandte.

Jesse Eisenberg - Der Nerd

Für das Arthouse wurde Jesse Eisenberg von keinem Geringeren als Indie-Ikone Noah Baumbach entdeckt. In Baumbachs „Der Tintenfisch und der Wal” erlebte Eisenberg die Scheidung seiner Filmeltern Laura Linney und Jeff Daniels. Mit „Zombieland” wurde er Teil einer kultigen Zombieparodie, bevor er sich in „The Social Network” als Unsympath Mark Zuckerberg endgültig international einen Namen machte.

 

In den Hollywood-Krachern „Batman v Superman: Dawn of Justice” und „Justice League” wurde er zum Bösewicht Lex Luthor. Viel besser aber bleibt Jesse Eisenberg in Indiefilmen wie Woody Allens TO ROME WITH LOVE, in dem er in klassischer Stadtneurotikermanier unverhofft in ein Liebesdreieck zwischen Elliot Page und Greta Gerwig gerät.

 

Auch in „Café Society” platziert Allen Eisenberg als unbedarften Jüngling zwischen zwei Damen und lässt ihn in seinem einzigartig hohen Sprechtempo mit Kristen Stewart und Blake Lively über das Leben und die Liebe philosophieren.

Anton Yelchin - Der Unbeschwerte

Er hätte ein ganz Großer werden können. Anton Yelchins vielversprechende Karriere endete viel zu früh nach dem tragischen Unfalltod des Schauspielers. Seine Filmografie ist dennoch so umfangreich wie beeindruckend. Die Stephen King-Verfilmung „Hearts in Atlantis” mit Anthony Hopkins gehörte zu den ersten von über 40 Filmen, in denen Yelchin mitwirkte.

 

Er konnte seinen Figuren eine Unbeschwertheit verleihen, dass ihnen der Schalk im Nacken zu sitzen schien. Das merkt man besonders seiner ersten Titelrolle als Charlie Bartlett in der gleichnamigen Teenagerkomödie an, die es schafft, das ausgelutschte Genre mit frischen Ideen zu interpretieren. So vielseitig Yelchin als Schauspieler war, so verschieden waren auch die Filme, mit denen er das Arthouse eroberte: Als naives Entführungsopfer fühlte sich Yelchin bei seinen Kidnappern im Drogendrama „Alpha Dog” etwas zu wohl.

Als unglücklich Verliebter sehnte er sich im Sundance Gewinner „Like Crazy” nach Felicity Jones und als schmieriger Ganove half er in „Vollblüter” zwei Schülerinnen bei ihren mörderischen Plänen. Dass er in J.J. Abrams Star Trek-Neuauflage den Pavel Chekov spielte, machte ihn zwar weltbekannt, war für ihn aber eine absolute Ausnahme. Über Hollywood sagte er:

„Die Filmindustrie an sich – die ‘Industrie’ und der geschäftliche Aspekt davon – das ist beschissen und macht einen echt fertig.”

Mit seiner Rolle in Jim Jarmuschs Vampir-Elegie „Only Lovers Left Alive” ging für Yelchin, der sich im Arthouse immer am wohlsten fühlte, ein Traum in Erfüllung. Yelchin wurde nur 27 Jahre alt.

Lucas Hedges - Der geplagte Sohn

Als Sohn des Drehbuchautors Peter Hedges („Gilbert Grape”, „About a Boy”) war der Weg ins Filmgeschäft für Lucas Hedges nicht weit.

Lucas Hedges
MOONRISE KINGDOM, Rechte bei Tobis

Mit 16 Jahren ergatterte er eine Rolle in Wes Andersons MOONRISE KINGDOM und spielte zwei Jahre später erneut unter dessen Regie in „Grand Budapest Hotel”. Ein weiteres Kleinod des Independent-Kinos, das Hedges’ Filmografie schmückt, ist Greta Gerwigs bezaubernde Tragikomödie „Lady Bird”. Darin beerbt Indie-Prinz-Kollege Timothée Chalamet ihn als Freund der Titelfigur Lady Bird. Zu größeren Ehren gelangte Lucas Hedges im zweifach Oscar-prämierten Drama „Manchester by the Sea”.

 

Neben Casey Affleck spielt er darin einen Teenager, der sein Leben nach dem Tod seines Vaters neu ordnen muss. Für seine Darbietung wurde Hedges u.a. für einen Oscar als Bester Nebendarsteller nominiert und beeindruckte auch in den folgenden Jahren vor allem in Rollen als Sohn: In „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri” spielt er den Sohn der unerbittlichen Frances McDormand, die den Mord an ihrer Tochter aufklären will. In „Der verlorene Sohn” war Hedges erstmals in einer Hauptrolle zu sehen. Seine Darstellung eines schwulen Teenagers, der sich seinen Eltern Russel Crowe und Nicole Kidman zuliebe in eine furchtbare Therapieeinrichtung begibt, wurde von Kritikern begeistert aufgenommen. Als Julia Roberts’ Sohn überzeugte Lucas Hedges in BEN IS BACK als Drogensüchtiger, der sich aus der Entzugsklinik schleicht und plötzlich zu Hause auftaucht.

 

BEN IS BACK führte ihn wieder mit seinem Vater Peter Hedges zusammen, der das Drehbuch schrieb und Regie führte. Ein wirklich außergewöhnliches Vater-Sohn-Gespann gibt Lucas Hedges allerdings 2019 mit dem gerade einmal zehn Jahre älteren Shia LaBeouf in „Honey Boy” ab. LaBeouf schrieb das Drehbuch zu dem Drama über seine Beziehung zu seinem Vater. Im Film spielt Hedges LaBeoufs Sohn, während LaBeouf selbst in die Rolle seines eigenen Vaters schlüpft.

Barry Keoghan - Der Kompromisslose

Barry Keoghan steht die harte Jugend in unzähligen Heimen nach dem Drogentod seiner Mutter ins Gesicht geschrieben. Der junge Ire gilt als eines der größten Nachwuchstalente und schreckt auch vor abwegigen und regelrecht abstoßenden Charakteren nicht zurück. In dem beklemmenden Thriller „Norfolk” lebt er völlig isoliert auf einer Insel mit seinem Vater, dessen Gedanken nur ums Töten kreisen.

In „Mammal” pflegt er eine kranke Beziehung zu einer trauernden Mutter und in Yorgos Lanthimos’ Psychodrama „The Killing of a Sacred Deer” spielt Keoghan einen gestörten Schüler, der die Familie eines Chirurgen (gespielt von Colin Farrell) terrorisiert, nachdem sein Vater bei einer OP starb.

 

Barry Keoghans bislang bekannteste Rolle als Soldat in Christopher Nolans „Dunkirk” wirkt dagegen fast schon harmlos. Als Teil von Marvels „The Eternals” schnuppert Keoghan 2021 erstmals in seiner Karriere als Schauspieler ins Blockbuster-Kino rein. Wir drücken alle Daumen, dass sein Talent dem Arthouse trotzdem auch in Zukunft erhalten bleiben wird.

Timothée Chalamet - Der Anwärter auf den Thron

Unter all den Prinzen sticht Timothée Chalamet besonders hervor. Nicht nur Liebhaber von gefühlvoll inszeniertem Indie-Kino dürften sich nach der Sichtung von „Call Me by Your Name” unsterblich in ihn verliebt haben.

 

Der französisch-amerikanische Nachwuchsdarsteller spielt seine Rollen mit einer Leichtigkeit, während er gleichzeitig in die Tiefen der Charaktere abtaucht, dass man glaubt, er habe mit seinen 25 Jahren bereits drei Leben gelebt. Auch als junger König Heinrich V in dem düsteren Biopic „The King” zeigt Chalamet, was in ihm steckt.

 

Nach seiner zweiten Zusammenarbeit mit Indie-Ikone Greta Gerwig in „Little Women" besetzte ihn kein Geringerer als Denis Villeneuve in der Hauptrolle für das sehnsüchtig erwartete Mega-Projekt „Dune". Aber Chalamet bleibt dem Independent-Kino treu. Die nächste Filmperle, die seine Filmografie schmückt, wartet bereits darauf, Liebhaber des Arthouses zu verzaubern: Wes Andersons neuer Film „The French Dispatch", der die Zuschauer mit einem selbst für Andersons Verhältnisse unglaublichen Staraufgebot begeistern dürfte: 

 

Ob Oscar, Golden Globe oder BAFTA - Chalamet sammelt bereits fleißig Nominierungen aller wichtigen Filmpreise. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er eine Trophäe abräumt. Wir hätten auch schon eine Idee für seine Dankesrede: Ein besonderer Dank geht an Tom Holland, der Timothée Chalamet die Rolle des neuen Spider-Mans vor der Nase wegschnappte und ihn so (vorerst) vor einer Blockbuster-Karriere bewahrte. Sein älterer Kollege Shia LaBeouf würde ihm wohl auch dringend von solch einer Karriere abraten, denn für ihn erstickt das große Studiosystem in Hollywood jegliche filmische Kreativität:

„In diesem Studiosystem ist kein Platz für Visionäre. Da kann man buchstäblich nicht existieren."

Für genau diese Experimentierfreude und seine Visionen lieben wir das Independent-Kino und seine Prinzen! Wo sonst sieht man zwei erwachsene Männer mit selbstgebastelten Melonenhüten herumalbern?

THE PEANUT BUTTER FALCON, Rechte bei Tobis

Und wo sonst hätte man sich getraut, für einen völlig unbekannten Schauspieler mit Down-Syndrom einen ganzen Film zu schreiben? Das großartige Ergebnis kannst du dir jetzt mit THE PEANUT BUTTER FALCON auf DVD, Blu-ray oder digital ansehen! Zur DVD gelangst du, wenn du hier klickst.

Autor/-in: J.Leipnitz

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