Ihr Debütroman DER PFAU hielt sich monatelang in der Spiegel-Bestsellerliste. Jetzt werden mit dessen Verfilmung nicht nur dessen Fans beglückt, sondern auch die Autorin selbst. Nachdem Isabel Bogdan die Krimikomödie zum ersten Mal auf der großen Leinwand sah, geriet sie direkt ins Schwärmen...
Jetzt ist es passiert: Ich bin in alle verliebt. In den ganzen Film. Und ein bisschen überrascht bin ich auch: darüber, wie gut diese Art von Humor auch im Film funktioniert.
Dass er gar keine Schenkelklopfer und keinen Slapstick braucht, sondern auf die leise Weise viel lustiger ist, weil Humor nämlich nicht aus Witzemachen besteht. Mein Lieblingssatz kommt von Andreas, als er sich plötzlich für Columbo hält und bei Helen in der Küche ermittelt:
„Sie sind keine Köchin. Ich hab Sie Gurken schälen sehen.“
Sensationell! (Und dann sieht man sie erst 10 Minuten später Gurken schälen. Noch besser!)
Und die Figuren sind großartig. Annette Frier als Köchin, die man sofort in die eigene Küche holen möchte.
Lavinia Wilson als Chefin, deren Warmherzigkeit man erst auf den zweiten Blick bemerkt.
Die vier Banker, die man allesamt mal in den Arm nehmen möchte, damit sie sich lockermachen. Andreas‘ kleine Schwärmerei für David, der das weder glauben kann noch möchte.
Bernhards generelle Verletztheit. Jims fortlaufende Selbstvergewisserung.
Die kleinen Blicke zwischen den wechselnden Allianzen. Und wie sie mit ihren maßgeschneiderten Anzügen unbeholfen durch den Wald stolpern. Sogar die schwierige Whirlpoolszene funktioniert! Und natürlich Lord und Lady McIntosh, die so britisch miteinander umgehen, wie es nur geht („Oh, Darling. We passend that point years ago!“ Niemand beherrscht liebevollen Spott so gut wie die Briten).
Wie auch im Roman wartet man immerzu darauf, dass die Geschichte eskaliert, aber das tut sie nicht. Weil – wie im wirklichen Leben – eigentlich doch alle guten Willens sind. Und so ist es am Ende zwar schade um den schönen Pfau, aber man geht ganz beglückt aus dem Kino.
Isabel Bogdan
DER PFAU läuft jetzt im Kino!