Willkommen an Bord! Schnallt euch an und nehmt vorsichtshalber schon mal die Sicherheitsposition ein. Denn wir stellen euch die aufregendsten Flugkatastrophen im Film vor.
Wer allein bei dem Gedanken, in einer tonnenschweren Metallkonstruktion zehntausend Meter über dem Erdboden durch die Luft zu rasen, Schweißausbrüche bekommt, liest jetzt auf eigene Gefahr weiter. Oder denkt einfach daran: Statistisch gesehen, ist das Flugzeug das sicherste Verkehrsmittel. Das wird sich auch Michelle Dockery gedacht haben, als sie in Mel Gibsons Thriller FLIGHT RISK zu Mark Wahlberg ins Flugzeug steigt. Falsch gedacht! Warum, erfahrt ihr im Trailer. Direkt darunter stellen wir euch 13 Filme vor, die auf Statistik pfeifen und für ordentlich Nervenkitzel über den Wolken sorgen. Wir haben die Filme nach der Heftigkeit der Flugzeug-Action geordnet – von leichten Turbulenzen bis zum Horror-Crash. Also, alle anschnallen und zieht die Gurte fest. Hier kommen 13 Flugkatastrophen im Film!
Fangen wir gemächlich an: Bereits kurz nach dem Start kollidiert der Airbus des Piloten Chesley „Sully“ Sullenberger (Tom Hanks) mit Vögeln. Die Tiere landen in den Triebwerken, die daraufhin ausfallen. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich die Maschine gerade mal 900 Meter über dem Boden. Pilot und Co-Pilot (Aaron Eckhart) bleibt keine Zeit und sie entscheiden, auf dem Hudson River notzulanden:
Diese Flugkatastrophe ist tatsächlich so passiert und ist genau genommen weniger eine Katastrophe, als vielmehr ein Wunder. Dank der Geistesgegenwart des Piloten und seines Co-Piloten überlebten alle Passagiere und Crew-Mitglieder. Dank Clint Eastwoods zurückgenommener Inszenierung wirkt dieser Ausnahmeflug fast schon wie ein Spaziergang. Aber nur fast.
Für Lisa (Rachel McAdams) beginnt ihr persönlicher Horror-Trip hoch über den Wolken mit einem netten Plausch. Der charmante Jackson (Cillian Murphy) leistet ihr Gesellschaft, während beide am Flughafen auf den verspäteten Abflug warten. Dann sitzt Jackson auch noch im Flieger neben ihr. Was als Flirt beginnt, entpuppt sich schnell als Psychoterror, denn Jackson zwingt Lisa, ihm bei einem Mordkomplott zu helfen.
In RED EYE schaltete Wes Craven in Sachen Blutdurst und Schockeffekt einen Gang runter und setzte stattdessen auf langsamen Spannungsaufbau und Nervenkitzel. Rachel McAdams durchlebt zwar einen Albtraum, aber der Rest der Passagiere hat einen angenehmen, wenn auch sehr verspäteten Nachtflug.
Für den Kapitän Brodie Torrance (Gerard Butler) geht der Ärger schon los, da hat seine Maschine noch nicht mal abgehoben: Auf seinem Flug von Singapur nach Honolulu muss er einen gefährlichen Mordverdächtigen (Mike Colter) mitnehmen. Dann zwingt ein schweres Unwetter ihn, auf einer Insel notzulanden. Ohne Kontakt zur Außenwelt und umzingelt von Terroristen, die die Insel kontrollieren, muss Torrance über sich hinauswachsen.
Wenn wir schon in ein Flugunglück geraten müssen, dann doch gerne mit Gerard Butler! Der bewies seine Krisenfestigkeit bereits in GREENLAND (2020) und enttäuscht auch hier nicht als fähiger Pilot, der selbst im Angesicht größter Gefahr den Humor nicht verliert.
Nach acht Jahren im Knast freut sich Cameron Poe (Nicolas Cage), endlich seine Tochter zu sehen. Er wird zusammen mit einem Haufen Serienmördern und Vergewaltigern in ein Flugzeug gesetzt, das ihn in die Freiheit und seine Mitinsassen in ein Hochsicherheitsgefängnis bringen soll. Schnell übernehmen die Verbrecher unter der Führung des hochintelligenten Cyrus „The Virus“ Grissom (John Malkovich) die Kontrolle an Bord.
Für seine Tochter nimmt der von Cage gespielte Poe den Höllentrip durch die Lüfte gerne auf sich. Schließlich muss er ihr ihren Kuschelhasen zum Geburtstag überreichen, den er zur Not auch gegen schmierige Häftlinge verteidigt. Selbst eine Bruchlandung mitten auf dem Las Vegas Strip kann ihn nicht davon abhalten, seine Familie wiederzusehen. Diese Szene wurde mit einer Goldenen Himbeere in der bislang einzigartigen Sonderkategorie „Rücksichtsloseste Missachtung von Menschenleben und öffentlichem Eigentum“ ausgezeichnet. Alle Achtung! Bleibt nur noch die Frage, was hier eigentlich die größere Katastrophe ist: Der Flug in einer mit Schwerverbrechern besetzten Maschine oder Nicolas Cages Frisur?
Man stelle sich vor, die eigene Tochter verschwindet spurlos in einem Flugzeug und alle denken, man sei verrückt. Jodie Foster durchlebt in FLIGHTPLAN den Albtraum einer jeden Mutter und das auch noch auf engstem Raum, in tausenden Metern Höhe über dem Erdboden. Ist die frisch verwitwete Kyle Pratt (Foster) durch den Tod ihres Mannes durchgedreht oder ist ihre Tochter tatsächlich entführt worden?
Für die meisten Passagiere verläuft der Flug in Robert Schwentkes Thriller eigentlich ganz angenehm. Panik bricht erst aus, als Jodie Fosters Charakter die Sauerstoffmasken auslöst und die Crew zu einer Zwischenlandung zwingt. Das ist jedoch nichts gegen die pure Angst, die eine Mutter befällt, die glaubt, ihr Kind verloren zu haben. Auf der Suche nach unserem Kind würden wir auch das ganze Flugzeug auseinandernehmen!
Der „Aviator“, das ist Howard Hughes (Leonardo DiCaprio). Unternehmer, Filmproduzent und leidenschaftlicher Luftfahrtpionier, dem die Frauen zu Füßen liegen. Er verliebt sich in Katharine Hepburn (Cate Blanchett), bandelt mit Ava Gardner (Kate Beckinsale) an. Sein Herz gehört jedoch seinen Flugzeugen, die er selbst als Pilot testet. Als er mit seiner neuesten Erfindung über Beverly Hills abstürzt, nehmen – neben einigen Häusern der Reichen und Schönen – vor allem seine Gesundheit und sein Ego irreparablen Schaden.
Martin Scorsese verfilmte das unglaubliche Leben des Exzentrikers Howard Hughes mit einer unglaublichen Detailverliebtheit. Entsprechend geht auch die Szene seines folgenschweren Absturzes, die jede seiner Verletzungen nachvollzieht, durch Mark und Bein. Zum Glück kam außer Hughes selbst niemand ernsthaft zu Schaden.
Robert Aldrichs DER FLUG DES PHOENIX fackelt nicht lange. Der Vorspann ist noch nicht mal gelaufen, da liegt der Vogel schon am Boden. Ein Sandsturm zwingt den erfahrenen Piloten Frank Towns (James Stewart) zur Notlandung mitten in der Sahara. Eine Rettung ist nicht in Sicht und so müssen die Überlebenden gegen die sengende Hitze, die Hoffnungslosigkeit und die verfallende Moral kämpfen.
Der Klassiker des Abenteuerfilms begeistert mit seinem Fokus auf die Dynamiken, die in einer Gruppe unterschiedlicher Charaktere in einer Ausnahmesituation entstehen, bis heute. Für die Besetzung wählte Aldrich Stars aus der ganzen Welt aus: Neben Hollywood-Legende James Stewart spielt der Deutsche Hardy Krüger die zweite Hauptrolle. Daneben sind u.a. der Brite Richard Attenborough und der Franzose Christian Marquand in Nebenrollen zu sehen. Während der Absturz im Film relativ glimpflich verläuft, kam es während der Dreharbeiten zu einer echten Tragödie, als der Stuntpilot Paul Mantz tödlich verunglückte.
William „Whip“ Whitaker (Denzel Washington) ist Pilot und Alkoholiker. Nach einer durchzechten Nacht macht er sich mit Kokain fit für den nächsten Flug. Nach ersten Turbulenzen genehmigt sich Whip noch während seiner Dienstzeit erstmal ein paar Drinks. Doch dann gerät die Maschine in einen Sturzflug. Whip entscheidet sich für ein waghalsiges Manöver und dreht das Flugzeug auf den Rücken …
Wenn die Passagiere im Linienflugzeug erst einen Sturzflug überstehen, nur um dann kopfüber durchgerüttelt zu werden, wird uns schon vom Zuschauen schlecht. Das geht auf Robert Zemeckis Konto, der diesen gleich auf mehreren Ebenen problematischen Flug zugleich spektakulär und erschreckend realistisch in Szene setzt. FLIGHT wurde inspiriert vom Alaska-Airlines-Flug 261, der noch deutlich tragischer verlief als im Film dargestellt.
Dieser Film verbindet gleich zwei der größten Phobien von Menschen zu einem einzigen grausamen Szenario: Tonnenweise Giftschlangen breiten sich in einem Flugzeug aus. Die tödlichen Biester sollen verhindern, dass ein an Bord befindlicher Zeuge gegen einen Gangsterboss aussagt. Rein zahlenmäßig klar unterlegen nimmt FBI-Agent Neville Flynn (Samuel L. Jackson) es mit den Schlangen auf.
Schlangen, die in der Bordtoilette lauern, Schlangen, die aus herabfallenden Sauerstoffmasken hervorschnellen … Die schlüpfrigen Monster sind einfach überall! Wenn wir sehen, wie die Passagiere in ihre Weichteile, Augäpfel und Rachen gebissen werden, zucken wir jedesmal mit schmerzverzerrtem Gesicht zusammen. Dieser Film ist wie ein Unfall: Schrecklich, aber wir müssen einfach hinsehen!
An Weihnachten lässt Chuck Noland (Tom Hanks) mal wieder seine Freundin Kelly (Helen Hunt) hängen. Der gewissenhafte FedEx-Mitarbeiter wird nach Malaysia abberufen, um Probleme im Unternehmen zu lösen. Am Silvesterabend will Chuck wieder zurück sein und um Kellys Hand anhalten. Doch dazu kommt es nie. Auf dem Weg nach Malaysia stürzt das Flugzeug in den Pazifik. Als einziger Überlebender strandet Chuck auf einer wilden Insel.
Mit CAST AWAY hat es ein weiterer von Robert Zemeckis inszenierter Absturz auf unsere Liste geschafft, der einem einfach nicht mehr aus dem Kopf geht. Das liegt vor allem an der Dissonanz, die Zemeckis in der Absturzszene schafft. Während Hanks’ Chuck trotz Turbulenzen noch relativ entspannt ist, switchen die Piloten in den Notfallmodus. Wir als Zuschauer registrieren das und es wird uns schon ganz mulmig. Man möchte Chuck zurufen, dass er sich anschnallt. Aber der geht sich erstmal waschen. Als dann plötzlich die Toilettenkabine auffliegt, werden unsere schlimmsten Befürchtungen wahr.
John Ottway (Liam Neeson) hat mit seinem Leben eigentlich schon abgeschlossen, als er durch heftige Turbulenzen bei einem Flug über Alaska plötzlich aus dem Schlaf gerissen wird. Mitten in der Wildnis kracht die Maschine in den tiefen Schnee. Für Ottway, Diaz (Frank Grillo) und Talget (Dermot Mulroney) ist das erst der Anfang des Überlebenskampfs. Eiseskälte, Hunger und wilde Wölfe stellen ihren Überlebenswillen auf eine harte Probe.
Ein unheilvolles Dröhnen begleitet die Kamera, die zunächst langsam durch die dunkle Kabine fährt. Aus Stimmengewirr wird pures Chaos, während die Kamera zwischen der Zerstörung in der Kabine zu Neeson wechselt, der für einen kurzen Moment einen Flyer in dem Sitz vor ihm betrachtet. Zurück zum Chaos, die Maschinen heulen und plötzlich hängt Neeson kopfüber. Wo eigentlich die Bordwand sein sollte, sieht man die alaskische Schneelandschaft an ihm vorbeiziehen. Und dann wird alles schwarz. So muss sich ein Absturz anfühlen.
Wir bleiben in der eisigen Kälte: Unter der uruguayischen Rugbymannschaft, die gerade die Anden überfliegt, herrscht ausgelassene Stimmung. Die jungen Männer und ihre Reisebegleiter:innen sitzen zum Teil zum ersten Mal in einem Flugzeug. Sie erwarten, gleich zu landen, als sie mitten im Gebirge abstürzen. Wer den brutalen Crash überlebt hat, muss nun den Temperaturen von minus 40 Grad standhalten. Die jungen Sportler greifen zu verzweifelten Maßnahmen.
Die Kamera hält voll drauf. Wenn das Flugzeug zuerst seine Tragflächen verliert und dann das komplette Heck. Wenn die Passagiere in ihren Sitzen zerquetscht werden, wenn Knochen unter der Wucht des mit 350 Km/h auf den Schnee aufprallenden Wracks brechen wie Zweige. Wissend, dass sich dieses Unglück und die darauffolgende Tragödie wirklich so abgespielt haben, geht einem das Gezeigte umso mehr an die Nieren. J.A. Bayona bewegt sich immer am Rand des Erträglichen, hat aber bereits mit THE IMPOSSIBLE (2013) bewiesen, dass er der Regisseur der Wahl ist, wenn es darum geht, traumatische Ereignisse mit viel Fingerspitzengefühl zu inszenieren. Genau darin ist die für zwei Oscars® nominierte Verfilmung von Bayona dem ebenfalls gelungenen Survival-Thriller ÜBERLEBEN (1993), in dem Frank Marshall dieselbe Katastrophe verfilmte, überlegen.
FLUG 93 vollzieht die Geschehnisse an Bord des United-Airlines-Flugs 93 nach, der Teil der Anschläge vom 11. September 2001 war. Die Passagiermaschine wird von vier Mitgliedern des Terrornetzwerks Al-Qaida entführt und sollte aller Wahrscheinlichkeit das Weiße Haus in Washington D.C. ansteuern. Bis zur letzten Minute versuchen einige der 37 Passagiere an Bord, die Attentäter aufzuhalten, andere verabschieden sich von ihren Liebsten.
Paul Greengrass verzichtete weitgehend auf eine Dramatisierung. Er besetzte die meisten Rollen mit nahezu unbekannten Darstellern, das Flugpersonal wurde u.a. von echten Piloten gespielt und einige Mitglieder des Bodenpersonals spielten sich selbst. Die Geschehnisse werden so faktentreu wie möglich und die Abläufe an Bord in Echtzeit erzählt. Mit diesem fast schon dokumentarischen Ansatz wird Greengrass dieser Tragödie, die die ganze Welt erschütterte, so gerecht wie kein anderer Spielfilm über die Terroranschläge.
FLIGHT RISK von Oscar®-Gewinner Mel Gibson startet am 20. Februar 2025 im Kino.
Autor/-in: J.Leipnitz
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