Ben is back
Mütter, liebt eure Söhne! Aber bitte nicht klammern.
Der Beziehungsstatus ist oft kompliziert, wenn es um Mütter und ihre Söhne geht. Wie könnten sie lernen, einander besser zu verstehen und entspannter miteinander klar zu kommen? Bei einem gemeinsamen Filmabend zum Beispiel!
Kino ist nicht immer nur ein Ort der Unterhaltung. Aber es ist immer ein Ort des Perspektivwechsels. Das Kino vermag es, die anderen und auch uns selbst besser verstehen zu lernen. Mit BEN IS BACK kam 2019 ein Film in die Kinos, der von einer außergewöhnlichen Mutter-Sohn-Beziehung erzählt. Darin übernimmt Julia Roberts die Rolle einer fürsorglichen Mutter, die darum kämpft, ihren Sohn Ben (Lucas Hedges) nicht an die Drogen zu verlieren. Intensiv und spannend erzählt der Film von diesem unerbittlichen Kampf einer starken Frau. Einen ersten Vorgeschmack darauf liefert der Trailer zum Film. BEN IS BACK steht in der Tradition vieler beeindruckender Filme, die Mütter und Söhne kennen(lernen) sollten. Direkt unter dem Video haben wir daher eine ultimative Liste zum Thema zusammengestellt.
Die besten Filme über Mütter und Söhne haben wir nach ihrer Bewertung auf der weltgrößten Filmseite IMDb geordnet. Das ist die Top 13...
Platz #13: ÖDIPUSSI (1988)
Was es heißt, wenn Mütter ihre Kinder nicht loslassen können, sieht man auf höchst amüsante Weise in Loriots erstem Kinofilm ÖDIPUSSI. Darin lebt Muttersöhnchen Paul Winkelmann auch mit Mitte 50 noch immer bei seiner Mutter Louise und lässt sich von dieser hegen und pflegen. Doch die Probleme dieser Beziehung treten offen zu Tage, als Paul die Psychologin Margarethe (Evelyn Hamann) kennenlernt. Mama Louise gefällt das Ganze natürlich überhaupt nicht.
ÖDIPUSSI überzeugt mit dem typisch trockenen Loriot-Humor und hält dem deutschen Spießbürgertum den Spiegel vor. Vicco von Bülow alias Loriot übernahm Drehbuch, Regie und Hauptrolle in Personalunion und reihte eine grandiose Pointe an die andere. Zudem zeigte er, dass die Liebe zur eigenen Mutter auch zu weit gehen kann, selbst wenn das „Hotel Mama" noch so bequem erscheint.
IMDb-Wertung: 7,5
Platz #12: „Blind Side - Die große Chance" (2009)
Das Drama „Blind Side - Die große Chance" bietet große Emotionen und zu Herzen gehende Charaktere. Die wohlhabende Innenarchitektin Leigh Anne Tuohy nimmt darin den obdachlosen Jungen Michael bei sich auf und schenkt ihm etwas, das er bisher nie hatte: eine Familie.
Sandra Bullock spielt die resolute wie gutherzige Leigh Anne so unfassbar gut, dass sie dafür den Oscar als beste Hauptdarstellerin gewann. Auch sonst hinterlässt „Blind Side" einen bleibenden Eindruck. Der Film ist vor allem ein Plädoyer für mehr Menschlichkeit und Nächstenliebe. Eine Botschaft, die umso kraftvoller wirkt, wenn man weiß, dass der Film auf einer wahren Geschichte beruht.
IMDb-Wertung: 7,6
Platz #11: „Good Bye, Lenin!" (2003)
Bis heute gehört „Good Bye, Lenin!" mit mehr als 6,5 Millionen Kinobesuchern zu den erfolgreichsten deutschen Kinofilmen aller Zeiten. In der geistreichen, aber auch dramatischen Komödie geht es um den Ostberliner Alex, dessen Mutter Christiane ins Koma fällt und erst nach dem Mauerfall wieder aufwacht. Um seiner sozialistisch geprägten Mutter einen Schock zu ersparen, gaukelt Alex ihr fortan vor, dass es die DDR weiterhin gibt.
Die teils absurden Aktionen, die Alex auf die Beine stellt, sind echte Brüller, obwohl die Geschichte selbst zutiefst melancholisch stimmt. Dieser Balanceakt gelingt vor allem dank der grandiosen Darstellungen von Daniel Brühl und Katrin Sass. Beide verhelfen diesem Mutter-Sohn-Gespann zu seiner einzigartigen Authentizität. Das gefiel wohl auch der Hollywood Foreign Press, die „Good Bye, Lenin!" bei den Golden Globes als besten fremdsprachigen Film nominierte.
IMDb-Wertung: 7,7
Platz#10: „Die Beste aller Welten" (2017)
Für den 7-jährigen Adrian sind die Stimmungsschwankungen seiner depressiven Mutter und ihre Drogenexzesse ganz normaler Alltag. Trotz ihrer Krankheit und ihrer Suchtprobleme will sie unbedingt eine gute Mutter sein. Und auch Adrian liebt seine Mutter über alles. Gemeinsam schaffen sie sich eine Welt voller Fantasie und Abenteuer.
Mit „Die Beste aller Welten" hat Regisseur Adrian Goiginger seine eigene Lebensgeschichte verfilmt. Die österreichisch-deutsche Koproduktion ist ein aufwühlendes und zeitweise nur schwer erträgliches Stück Film geworden, welches Goiginger erschreckend realistisch inszeniert – ohne viel Pathos, weshalb es umso eindringlicher wirkt.
IMDb-Wertung: 7,7
Platz #9: „Der fremde Sohn" (2008)
In „Der fremde Sohn" erlebt Angelina Jolie als Christine Collins das wohl schlimmste Horrorszenario einer Mutter. Ihr neunjähriger Sohn Walter verschwindet eines Tages spurlos. Fünf Monate später behauptet die Polizei, Walter gefunden zu haben und präsentiert ihn stolz der Mutter und der Presse. Allerdings wurde Christine offenbar ein falsches Kind untergeschoben. Doch als ihr keiner glaubt, geht der Albtraum für die junge Frau erst richtig los.
Jolie macht die Ängste ihrer Figur jederzeit spürbar und sorgt für beeindruckende Gänsehaut-Momente. Das Drama von Clint Eastwood ist jedoch nicht nur das Portät einer Frau, die die Hoffnung auf das Überleben ihres Sohnes niemals aufgibt, sondern auch eine unfassbar spannende Verbrecherjagd. Als Zuschauer ist man geradezu bestürzt über die Tortur, die Christine Collins durchmacht, und kann sich dem Sog der Geschichte nicht entziehen. Besonders, wenn man bedenkt, dass der Fall des vermissten Sohnes sich wirklich so zugetragen hat.
IMDb-Wertung: 7,7
Platz #8: „Gilbert Grape - Irgendwo in Iowa" (1993)
Vertauschte Rollen im melancholischen Drama „Gilbert Grape - Irgendwo in Iowa" von Regisseur Lasse Hallström: Der titelgebende Gilbert (Johnny Depp) übernimmt darin nämlich die Verantwortung für seine Mutter und den Rest der Familie, nachdem sein Vater Selbstmord begangen hat. Mutter Bonnie ist fettleibig, psychisch labil und hat seit Jahren das Haus nicht mehr verlassen. Trotzdem kümmert sich Gilbert rührend um sie.
Dazu kommt, dass sein jüngerer Bruder Arnie (Leonardo DiCaprio) geistig behindert ist und ebenfalls rund um die Uhr Fürsorge braucht. BEN IS BACK-Regisseur Peter Hedges schrieb hierfür seine eigene Romanvorlage zu einem berührenden Drehbuch um, in der eine Familie gegen alle Widerstände ankämpft. Ein Klassiker der Filmgeschichte mit herausragenden Darstellern.
IMDb-Wertung: 7,7
Platz #7: „Hamlet" (1996)
William Shakespeares Theaterstück „Hamlet" mit dem zentralen Element der Hassliebe zwischen dem titelgebenden Prinzen und seiner Mutter, der Königin Gertrude, ist weltweit bekannt und wurde folgerichtig auch schon oft für die große Leinwand adaptiert. Eine der bekanntesten Verfilmungen des Stoffes stammt aus dem Jahr 1996, in der Kenneth Branagh in der Hauptrolle zu sehen war und als Regisseur fungierte. Diese Doppelfunktion übernahm 1948 auch schon Hollywood-Legende Laurence Olivier in seiner Version der tragischen Geschichte um Verrat, Rache und Missgunst. Der Film wurde damals mit vier Oscars ausgezeichnet, wovon einer an Olivier als besten Hauptdarsteller ging. Auch hier verlieh der prägende Mutter-Sohn-Konflikt dem Werk die dramatische Fallhöhe.
IMDb-Wertung: 7,7
Platz #6: „Mother" (2009)
Äußerst düster und abgründig wird es im südkoreanischen Thriller „Mother" von dem vierfachen Oscar-Preisträger Bong Joon-ho („Parasite"). Die Mutter eines geistig behinderten Sohnes will diesen aus dem Gefängnis befreien. Ihr Plan ist, den Mädchenmörder zu finden, für dessen Tat ihr Spross unschuldig hinter Gittern sitzt.
Wie die alleinerziehende Mutter auf eigene Faust ermittelt, ist einfach nur mordsspannend und macht zugleich deutlich, dass sie für ihren Sohn wirklich alles tun würde. Hauptdarstellerin Kim Hye-ja verleiht ihrer Figur eine ebenso bedrohliche wie verletzliche Aura. Immer wieder fragt man sich als Zuschauer, ob man auch selbst so handeln würde und ob all ihre Taten wirklich gerechtfertigt sind. Die dadurch entstehende Ambivalenz begleitet einen den ganzen Film über und lässt auch danach nicht mehr los.
IMDb-Wertung: 7,8
Platz #5: „Alles über meine Mutter" (1999)
In „Alles über meine Mutter" geht es um die Krankenschwester Manuela, die ihren geliebten 17-jährigen Sohn Esteban bei einem Autounfall verliert. Daraufhin fährt sie von Madrid nach Barcelona, um Estebans Vater zu suchen. Dieser heißt mittlerweile Lola und hat sich zu einer Frau umoperieren lassen.
Der spanische Regisseur Pedro Almodóvar macht das, was er am besten kann: Er erzählt in erlesenen Bildern und mit geradezu anarchischem Humor von schweren Schicksalsschlägen und setzt dabei auf herausragende Schauspielerinnen wie Penélope Cruz und auf sein Gespür für einzigartige Figuren. Als Anerkennung bekam der Film den Oscar für den besten fremdsprachigen Film im Jahr 2000.
IMDb-Wertung: 7,9
Platz#4: „Boyhood" (2014)
Boyhood folgt dem kleinen Mason (Ellar Coltrane) vom Tag seiner Einschulung bis zu seinem Studienbeginn, von ersten Fragen über den Tod bis zur ersten Freundin. Dabei immer an seiner Seite ist seine Mutter Olivia (Patricia Arquette), die als Alleinerziehende mit zwei Kindern versucht, auf eigenen Beinen zu stehen. Aber auch Masons Vater Mason Sr. (Ethan Hawke) spielt im Leben seines Sohnes eine wichtige Rolle.
Kein anderer Filmemacher hätte sich wohl an ein so verrücktes Filmexperiment gewagt: Richard Linklater schnappte sich seinen Stammschauspieler Ethan Hawke und verriet ihm seine Vision eines Films über eine Kindheit. Hawke war sofort Feuer und Flamme und so wurde „Boyhood" über zwölf Jahre mit einem festen Ensemble aus Schauspielern gedreht, die vor der Kamera eine Familie bilden. Dabei schrieben die Hauptakteure Ellar Coltrane, Patricia Arquette, Ethan Hawke und Lorelei Linklater weite Teile ihrer Dialoge selbst, da der Regisseur ihren persönlichen Entwicklungen im Film Raum geben wollte.
IMDb-Wertung: 7,9
Platz#3: „Mommy" (2014)
Liebe hat Diane, genannt „Die“ (Anne Dorval), wahrlich genug für ihren Sohn Steve (Antoine Olivier Pilon). Aber seine unkontrollierten Gewaltausbrüche machen es ihr unmöglich, ein normales Leben mit ihm zu führen. Als die unsichere Lehrerin Kyla (Suzanne Clément) in ihre Nachbarschaft zieht und sich um Steve kümmert, scheint es endlich bergauf zu gehen. Doch der ADHS-kranke Steve ist eine tickende Zeitbombe...
Mit dem im Bildformat 1:1 gedrehten Drama sorgt Xavier Dolan für ein intimes Filmerlebnis, das sich ganz auf seine Figuren konzentriert und einerseits die enge Mutter-Sohn-Bindung und andererseit die emotionale Sackgasse, in der die überforderte Mutter steckt, visuell umsetzt. Mit gerade einmal 19 Jahren überraschte der Kanadier bei den Filmfestspielen in Cannes mit seinem Regiedebüt „I Killed My Mother". Darin ließ er Aspekte seiner Beziehung zu seiner eigenen Mutter einfließen. Das Verhältnis von Müttern zu ihren Söhnen ist ein Thema, das Dolan nicht mehr losließ und auch in seinen folgenden Filmen, die genau wie „Mommy" allesamt Cannes-Lieblinge wurden, eine zentrale Rolle spielt.
IMDb-Wertung: 8,1
Platz #2: „Raum" (2016)
Jack (Jacob Tremblay) ist fünf Jahre alt und hat in seinem ganzen Leben noch nie den Himmel oder die Sonne gesehen. Seine ganze Welt besteht aus einem neun Quadratmeter großen Schuppen, den seine Mutter Joy (Brie Larson) nur „Raum" nennt. Darin versucht sie, so gut es geht, ein normales Leben für sich und ihren Sohn zu leben, obwohl sie jeden Tag einen Alptraum durchlebt – denn vor sieben Jahren wurde Joy entführt.
Der Oscar und der Golden Globe für „Raum" machten die bis dahin auf Nebenrollen (u.a. in GREENBERG) abonnierte Brie Larson zur begehrten Leading Lady in Hollywood. Bei der Verkörperung der aufopfernden Mutter, die trotz ihrer verzweifelten Lage alles für das Glück ihres Kindes gibt, half Larson die Erfahrung ihrer eigenen Mutter. Die lebte allein mit ihren beiden Töchtern in einem winzigen Zimmer in Los Angeles und schuf Brie und ihrer jüngeren Schwester trotz ärmlicher Verhältnisse eine glückliche Kindheit.
IMDb-Wertung: 8,1
Platz#1: „Forrest Gump" (1994)
„Meine Mama hat immer gesagt ,Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen. Man weiß nie, was man kriegt.'"
Wo wäre der kleine Forrest ohne seine Mutter? Eine Mutter, die sich nie sagen ließ, was ihr Sohn kann oder nicht kann, die immer an ihr Kind geglaubt hat und - wenn nötig auch mit vollem Körpereinsatz - dafür gesorgt hat, dass ihm alle Türen im Leben offen stehen. Die Weisheiten, der Einsatz und vor allem die Liebe seiner Mutter tragen Forrest Gump durch sein Leben und machen ihn zum unwahrscheinlichen Helden dieser fantastischen Geschichte.
Mit großem Abstand setzt sich Platz Nummer 1 dieser Liste von dem sonst dichten Feld der Kandidaten ab. Sally Field als patente Mutter und Tom Hanks als scheinbar beschränkter Sohn, der bei all seinen unglaublichen Abenteuern immer wieder nach Hause findet, geben eines der schönsten Mutter-Sohn-Gespanne der Filmgeschichte ab. Robert Zemeckis' „Forrest Gump" ist ein Film-Märchen für die Ewigkeit, heimste sechs Oscars ein und sicherte sich Platz Nummer 12 der besten Filme aller Zeiten auf IMDb.
IMDb-Wertung: 8,8
Ob auch der aktuellste Film zum Thema BEN IS BACK einen Platz auf dieser Liste verdient, entscheidest du am besten selbst. Wir garantieren für großes Schauspielerkino mit Julia Roberts und Lucas Hedges in den Hauptrollen, eine emotionale und spannende Geschichte sowie tiefgreifende Einsichten über Mütter und Söhne. BEN IS BACK kannst du dir mit einem Klick auf diesen Link auf DVD bestellen.