BETTER MAN – DIE ROBBIE WILLIAMS STORY

Robbie Williams’ beste Musikvideos, ranked nach … ganz persönlichem Geschmack

Robbie Williams
BETTER MAN-Premiere, Foto: Leo Baron Film

Robbie Williams ist pures Entertainment-Gold! Das wissen wir nicht erst seit BETTER MAN, dem großen Kinofilm über sein Leben. Seit Jahrzehnten versorgt Robbie uns schon mit Musikvideos, die selbst kleine cineastische Meisterwerke sind.

Zur Feier des Heimkino-Starts von BETTER MAN - DIE ROBBIE WILLIAMS STORY, der ab jetzt überall digital zum zuhause gucken verfügbar ist, wagen wir einen schwärmerischen Blick zurück. In „Angels“ ließ er uns von der Liebe träumen, mit „Rock DJ“ löste er einen Skandal aus. Robbies Videos sind wie seine Hits: Mal nachdenklich, mal ein bisschen drüber, sexy, frech und immer unterhaltsam auf Top-Niveau! Wir feiern mit dieser Liste die ikonischsten Musikvideos seiner Karriere – und damit auch eine eigenständige Kunstform, die heute nahezu ausgestorben scheint.

Platz #8: Feel (2002)

Die majestätische Winterlandschaft Kanadas, die Robbie hier auf dem Rücken eines Pferdes durchstreift, ist in diesem Video schon die halbe Miete. Wir können Robbie als modernem Cowboy und dem schmutzigen Western-Charme genauso wenig widerstehen wie Daryl Hannah, die mit dem Briten vielsagende Blicke austauscht, bis die beiden endlich auf dem Rücksitz ihres Ford Mustangs landen und hemmungslos rumknutschen.

 

Vaughan Arnell setzte die beiden für „Feel“ in Szene. Ein Name, der auf unserer Liste noch öfter auftauchen wird, denn Arnell ist Robbies Stamm-Regisseur und arbeitet seit 30 Jahren mit dem Pop-Star zusammen. Der Versuch, mit der Hollywood-Schauspielerin Hannah und der Western-Kulisse endlich auch den US-amerikanischen Musikmarkt zu erobern, scheiterte. „Feel“ hatte wie die übrigen Songs von Robbie in Übersee (völlig zu Unrecht) nur bescheidenen Erfolg. Immerhin steht das Musikvideo auf YouTube im Jahr 2025 bei 435 Millionen Aufrufen.

Platz #7: Somethin’ Stupid (2001)

Daryl Hannah, Kylie Minogue, Lisa Seiffert … Grundsätzlich lässt Robbie Williams ja keine Gelegenheit verstreichen, in seinen Musikvideos hübsche Blondinen zu vernaschen. Für „Somethin’ Stupid“ angelte er sich eine ganz besondere Schönheit: Nicole Kidman und er spielen ein Liebespaar in der klassischen Hollywood-Kulisse der 1960er Jahre. Die Ausstattung ist ein Träumchen und lässt den Glamour der damaligen Zeit für drei Minuten auferstehen. Nur das Schäferstündchen der beiden ist eindeutig zu heiß für die prüden 60er.

 

Nicole Kidman schwamm gerade auf der Ruhmeswelle ihres atemberaubenden Auftritts in MOULIN ROUGE (2001) und Robbie Williams war auf dem Zenit seiner Karriere. Die beiden harmonierten nicht nur stimmlich perfekt miteinander, sondern zündeten auch ein Feuerwerk der Leidenschaft, inszeniert von Vaughan Arnell. Und wer kann es ihnen verdenken? Robbie macht einem Rock Hudson oder Dean Martin alle Ehre und Nicole ist in ihrem süßen Flatterhemdchen einfach zum Anbeißen!

Platz #6: Tripping (2005)

Wir wechseln in die 1950er, oder besser gesagt, in die (Alb-)Traumversion dieser Zeit: Robbie rennt in einem Flur wie verrückt und kommt doch nicht von der Stelle. Dann sitzt er in einem Auto, während hinter ihm eine wie aus einem Stummfilm anmutende Kulisse vorbeizieht. Zum Refrain hin wird es besonders verstörend: Ein Baby auf dem Beifahrersitz singt mit leicht verschobener Kauleiste im Falsett.

 

Der Schwede Johan Renck, der für seine Serie CHERNOBYL (2019) mit einem Emmy ausgezeichnet wurde, steckt hinter diesem kreativen Potpourri, das auf merkwürdig akkurate Weise das unangenehme Gefühl, das uns in Träumen beschleicht, in ein Musikvideo packt. Eine Komposition, die perfekt zum Song passt, der ein Mix aus „Gangster-Oper“ und „Reggae Kabarett-Nummer“ ist, wie Robbie selbst einmal sagte. Das ist Musik und Video für Fortgeschrittene.

Platz #5: Millennium (1998)

Robbie Williams als 007? Warum nicht! Zumindest für dreieinhalb Minuten zeigt uns dieses Video irgendwo zwischen Hommage und Parodie, was Robbie für ein Bond gewesen wäre: Er hat den Look, er hat den Charme und er hat eine große Portion Selbstironie. Wenn das nicht sexy ist …

 

Musikalisch bediente sich „Millennium“ an Nancy Sinatras ikonischem „You Only Live Twice“. Inhaltlich verbeugt sich der von Vaughan Arnell in den Pinewood Studios gedrehte Mini-Bond-Film u.a. vor den Sean Connery-Klassikern FEUERBALL (1965) und LIEBESGRÜSSE AUS MOSKAU (1964). Allerdings nicht, ohne sie auch ordentlich auf die Schippe zu nehmen. Die Gadgets lassen Robbie im Stich und der mit einem Geheimcode versehene Koffer entpuppt sich als aufgemotzte Brotdose. Herrlich!

Platz #4: Rock DJ (2000)

Bei den BRIT Awards 2001 gewann Robbies Hit nicht nur als beste britische Single, sondern auch in der Kategorie „Bestes Musikvideo“. Und das obwohl (oder gerade weil?) es einen handfesten Skandal in der Musikwelt auslöste. Für alle, die in den 2000ern unter einem Stein gelebt haben, kurz die Zusammenfassung: Robbie Williams legt einen Striptease hin. Bis zu seiner legendär gewordenen Tigerbuxe alles schick. Aber dann macht er einfach weiter. Zieht sich die Haut ab, wirft mit, äh … seinen Pobacken um sich und wer wissen will, wie es weitergeht, guckt einfach das Video an. Aber auf eigene Gefahr!

 

Das von Vaughan Arnell inszenierte Video landete in einigen Ländern auf dem Index und wurde vielerorts erst ab 18 Jahren freigegeben. In Deutschland strahlten Musiksender die Originalversion erst ab 20 Uhr aus. Aber „Rock DJ“ war mehr als bloße Provokation. Dass sich der in der Mitte stehende Robbie bis auf sein Innerstes entblößt, um die Aufmerksamkeit der Frauen im Video auf sich zu ziehen, ist auch Sinnbild für die Schattenseite des Ruhms, den Robbie einerseits als Pop-Star braucht, den er aber auch nicht, ohne Schaden zu nehmen, genießen kann. Ein Thema, das auch im Film BETTER MAN eine wichtige Rolle spielt.

 

Platz #3: Supreme (2000)

Was Ron Howard kann, kann Robbie Williams bzw. sein Lieblingsregisseur Vaughan Arnell schon lange. Im Musikvideo zu „Supreme“ ließ der die Formel 1 der 1970er wiederauferstehen und bastelte Robbie mit Hilfe von digitalen Effekten so ins Bild, dass man nie auf die Idee gekommen wäre, dass der 1974 geborene Pop-Star nicht mit Formel 1-Weltmeister und Rennlegende Jackie Stewart um die Weltmeisterschaft gefahren wäre. Der Einsatz der in den 1960er und 70er Jahren beliebten Splitscreen-Technik und groß eingeblendete Zeitungsmeldungen runden den Look des Videos perfekt ab.

 

In typischer Robbie Williams Manier baut „Supreme“ eine spannende Story auf (in diesem Fall das Rennen um die Weltmeisterschaft), die sich dann in einer wunderbar lächerlichen Szene auflöst: Robbie schenkt seinem Konkurrenten den Sieg auf der Strecke, weil er im ungünstigsten Moment Durchfall bekommt und in seinem Trailer eingeschlossen wird. Einfach genial!

Platz #2: She’s the one (1998)

Ein kleines Märchen, nicht nur für Fans von Eiskunstlauf. Die Entscheidung, die hier besungene Liebesgeschichte in einer Kür auf dem Eis zu erzählen, ist schlichtweg grandios. Schließlich ist auf dem Eis wie in der Liebe gegenseitiges Vertrauen darauf, dass der oder die Partner:in einen auffängt, essenziell. Ebenso wie Leidenschaft und Harmonie, die Robbie (bzw. sein Double) und seine Partnerin, gespielt von der britischen Eistanz-Meisterin Pamela O'Connor, hier auf die Eisfläche zaubern. 

 

Man könnte meinen, Robbie sänge in „She’s the one“ über seine Liebe zur All Saints-Sängerin Nicole Appleton, mit der er zu diesem Zeitpunkt zusammen war. Das Lied stammt allerdings aus der Feder von Karl Wallinger. Das Happy End, das dem Paar im Musikvideo beschert ist, gab es für Robbie und seine damalige Verlobte nicht. Dafür hat „She’s the One“, unter der Regie von Nick Goffey und Dominic Hawley, als strahlendes kleines Juwel in der Geschichte der Musikvideos die Jahrzehnte unbeschadet überstanden.

Platz #1: Angels (1997)

Ein Video, so zeitlos und ehrlich wie der Song. Kein Bullshit, keine Effekte, nicht mal Farben. Einfach nur Robbie Williams, wie er durch die Straßen und Dünen seines Heimatlandes wandert. Es sind seine ersten Schritte Richtung Solokarriere.

 

Man könnte glatt denken, Vaughan Arnells Klassiker habe rund 20 Jahre später noch ein weiteres Musikvideo inspiriert. Die Parallelen zu Harry Styles’ Hymne „Sign of the Times“ sind nämlich unübersehbar: Ein junges, ehemaliges Boyband-Mitglied startet solo durch und spaziert im Strickpulli und dunklen Mantel über die rauen Sandhügel Großbritanniens. Den intensiven Blick immer wieder direkt in die Kamera gerichtet. Auch die Akkordfolgen der beiden Songs sind nicht ganz unähnlich.

 

„Angels“ ist der beste Beweis dafür, dass Robbie Williams und Vaughan Arnell die Musik(-video)welt für immer geprägt haben.

Auch mit seinem Biopic BETTER MAN drückte Robbie einem Genre seinen ganz eigenen, unverwechselbaren Stempel auf. Wer sonst hätte den Mut gehabt, sich von einem Affen spielen zu lassen? Wer Robbies Musikvideos mag, wird BETTER MAN lieben! Mit dem für Robbie so typischen Mix aus Größenwahn, Selbstironie und nackten Emotionen ist BETTER MAN einmal mehr wahnsinnig gute Unterhaltung. Nicht zu vergessen: Die unglaublich innovativ inszenierten Musicalnummern müssen sich vor dem Vergleich mit Robbies Musikvideo keinesfalls verstecken. Im Gegenteil! Diese Szene zu „Rock DJ“ lässt das Originalvideo eigentlich alt aussehen:

 
BETTER MAN gibt es jetzt digital für Zuhause!

Autor/-in: J.Leipnitz

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