Ein ganzes Leben
Stefan Gorski als Bester Schauspieler für EIN GANZES LEBEN ausgezeichnet
In der Robert Seethaler-Verfilmung EIN GANZES LEBEN spielt Stefan Gorski den wortkargen Andreas Egger – und gewann nun dafür den Bayerischen Filmpreis.
Andreas Egger, Hauptfigur im Drama EIN GANZES LEBEN, ist kein Mann vieler Worte. Und doch erfährt man alles über das Innenleben dieses Mannes.
Zu verdanken ist das der herausragenden Schauspielleistung von Stefan Gorski, der am 19. Januar im Münchner Prinzregententheater mit dem Bayerischen Filmpreis 2023 als „Bester Darsteller“ geehrt wurde. Der auf Vorschlag einer elfköpfigen Fachjury vergebene Filmpreis sei die Krönung seiner bisherigen Laufbahn, so der in Wien und Berlin lebende Schauspieler:
„Ich freue mich sehr, diese renommierte Auszeichnung nun direkt für meine erste Kinohauptrolle zu erhalten und bedanke mich bei allen Beteiligten. Es war ein absolutes Geschenk für mich, dass man mir die Chance gegeben hat, mit dieser Rolle an meine Grenzen zu gehen. Eine Figur zu verkörpern, die keine großen Dialoge hat und doch soviel sagt. Es war eine Herausforderung, die ich geliebt habe und ich habe physisch und psychisch alles gegeben, um dieser Herausforderung gerecht zu werden – in höchsten Höhen und tiefsten Temperaturen.“
In der Begründung der Jury heißt es:
„Regisseur Hans Steinbichler hat aus dem kantigen, knappen Stoff mit seiner faszinierend archaischen Sprache nun einen großen Spielfilm von fast schon biblischer Wucht gemacht. Mit ehrfurchtgebietenden Panoramen und lebensverändernden Einsichten. Und einem Hauptdarsteller, dessen unprätentiöse, unaufgeregte Präsenz einen von seinem ersten Auftritt an unweigerlich gefangen nahm. [...] Der gebürtige Wiener Stefan Gorski spielt diesen Schmerzensmann der Alpen mit vibrierender Intensität und einer enormen Wandlungsfähigkeit. [...] Unser Wunsch für die Zukunft? Bitte noch ganz oft mehr davon!“
Das war der Bayerische Filmpreis
Der 1991 in Wien geborene Stefan Gorski studierte am Max Reinhardt-Seminar Schauspiel. Neben Theaterstücken, in denen er u.a. für „Romeo und Julia” und „Die Katze auf dem heißen Blechdach” auf der Bühne spielte, war er im Kino zunächst in Nebenrollen in STILLE RESERVEN (2016) und in Sönke Wortmanns Komödie CONTRA (2021) zu sehen. EIN GANZES LEBEN ist seine erste Hauptrolle auf der großen Leinwand.
Darum geht es in EIN GANZES LEBEN
Ein Tal in Österreich, um 1900: Andreas Egger (Ivan Gustafik) ist noch ein Kind, als er zu seinem hartherzigen Onkel, dem Großbauern Kranzstocker (Andreas Lust), an den Hof kommt. Menschliche Wärme bringt ihm nur Ahnl (Marianne Sägebrecht) entgegen. Von Kranzstocker wird der kleine Andreas so übel verprügelt, dass er schließlich hinkt. Ein Makel, der ihn sein ganzes Leben begleiten wird. Als seine geliebte Ahnl stirbt, hält den mittlerweile zu einem kräftigen Mann herangewachsenen Andreas (Stefan Gorski) nichts mehr auf dem Hof. Er pachtet eine Berghütte und begegnet mit Marie (Julia Franz Richter) auch zum ersten Mal der Liebe.
Hans Steinbichlers Bestsellerverfilmung zeigt das Leben des Andreas Egger über sieben Jahrzehnte hinweg. Neben Stefan Gorski spielen Ivan Gustafik Andreas als Kind und August Zirner den über 60-jährigen Andreas Egger. Filmkritiker Andreas Körner schrieb dazu:
„Drei Darsteller braucht es dafür, drei gute dazu, und die hat es. Den Löwenan(mittel)teil stemmt mit Stefan Gorski ein erfrischendes, weitgehend unbekanntes Gesicht […] und doch wird aus der Adaption von Robert Seethalers ,Jahrhundertroman' ein homogenes, von allen Beteiligten getragenes Ensemblestück – wuchtig, zärtlich, fulminant, emotional, bereichernd, jede große Leinwand ausfüllend.“
Seit seinem Kinostart am 9. November 2023 läuft EIN GANZES LEBEN erfolgreich in den deutschen und österreichischen Kinos und ist ab März 2024 auch digital sowie auf DVD und Blu-ray für’s Heimkino erhältlich.
Der Bayerische Rundfunk überträgt die Verleihung des Bayerischen Filmpreises im BR Fernsehen und in der ARD Mediathek. Eine Zusammenfassung ist am Samstag, 20. Januar 2024, um 23:25 Uhr in 3sat zu sehen.