... halten sie das selbst oft für erfrischend und cool, ihre Kinder aber für verdammt peinlich. Da ist Spaß garantiert, vor allem im Kino, wie die folgende Filmliste beweist.
Der Spaß-Papa, der nie richtig erwachsen wird, gehört inzwischen zu den Klassikern der Kinokomödie. Aber es sind längst nicht nur die Männer, die ihr inneres Kind gerne mal rauslassen. Ab dem 18. August drehen in der Komödie JAGDSAISON diese drei gestandenen Frauen auf einem Wellnesstrip völlig frei. Unter dem Trailer findest du unsere Watch-List mit Filmen, in denen sich Eltern wie Kinder benehmen, geordnet auf einer Skala von ziemlich unreif bis völlig ballaballa.
Los geht’s mit einem Haufen (pseudo-)intellektueller Erwachsener. Dass auch die sich wie Kleinkinder streiten können, zeigt Sönke Wortmanns Komödie „Der Vorname”. Darin schaukelt sich das Rätselraten um einen Babynamen zu einer ausgewachsenen Familienkrise hoch.
In eine ähnliche Kerbe schlägt die Komödie „Das perfekte Geheimnis”, in der eine spannende Spielidee in sieben Freunden das Schlimmste hervorbringt. Telefonstreiche und Schwanzvergleiche sind nur der Anfang…
Fazit: Abgesehen von kindischen Streitereien sind diese Eltern ganz normale Erwachsene.
Die nächste deutsche Komödie auf dieser Liste schaltet in Sachen alberne Streitigkeiten einen Gang hoch. Bei einem Elternabend in einer Grundschule wollen besorgte Mamas und Papas rund um Anführerin Jessica Höfel (Anke Engelke) die Klassenlehrerin ihrer Kinder loswerden. Anfangs punkten die Eltern mit sachlicher Argumentation, doch je mehr Zeit sie in der Schule verbringen, umso mehr ähneln sie in ihrem Verhalten präpubertären Grundschülern, die Schmiere stehen und sich raufen.
Fazit: Bloß gut, dass die lieben Kleinen das nicht mitansehen müssen. Sonst würden sie sich für ihre Eltern noch schämen. Aber sobald Frau Lehrerin wieder das Klassenzimmer betritt, setzen sich alle schön brav auf ihre Plätze.
Seit Jack (Robert De Niro) seinen Schwiegersohn Greg (Ben Stiller) in „Meine Braut, ihr Vater und ich” kennengelernt hat, tragen die beiden eine leidenschaftliche Fehde miteinander aus, wobei ausgerechnet der knallharte Jack seine kindischen Sticheleien und das Platzhirsch-Gehabe nicht abstellen kann. Das ändert sich auch nicht, als Jack Opa wird und so zettelt er eine Rauferei im Bällebad an und stiftet Greg in „Meine Frau, unsere Kinder und ich” dazu an, mit Ziegelsteinen Fenster einzuschmeißen.
Wie zwei gestandene Männer zu Streithähnen mutieren, kann man sich auch in der Komödie „Daddy’s Home” ansehen. Darin treten zwei Papas im Kampf um die Liebe ihrer Kinder gegeneinander an. Weil Mark Wahlberg versucht, seinen Kindern zu beweisen, dass er viel cooler ist als ihr von Will Ferrell gespielter Stiefvater, muss seine Ex-Frau (Linda Cardellini) nicht nur die zwei gemeinsamen Kinder, sondern auch noch die außer Rand und Band geratenen Männer vor Dummheiten bewahren.
Fazit: Zwei Männer, die ihren Platz behaupten wollen, gleichen ganz schnell kleinen Jungs, die sich um einen Spielzeugbagger zanken. Zum Glück gibt es die Mamas – oder wie in diesen Komödien die Ehefrauen, die wieder für Ordnung sorgen.
Wenn die Eltern sich wie Kinder benehmen, müssen nicht immer die Fetzen fliegen. Clark Griswold (Chevy Chase) ist das beste Beispiel dafür, dass es auch eine Bereicherung sein kann. Clark ist das Oberhaupt der Familie Griswold. Und obwohl er zwei Kinder hat, ist er es, der sich wie ein kleiner Junge auf den denkwürdigen Urlaub freut, den er für seine Familie in diesem Sommer geplant hat.
Fazit: Ob es die diebische Freude ist, die nach dem Sieg beim Wettrennen mit seinem Sohn in seinem Gesicht aufblitzt oder sein unerschütterlicher Enthusiasmus, mit dem er seine Familie trotz einer beeindruckenden Reihe von Pannen immer wieder für den Urlaub begeistert – Clark hat sich einen guten Draht zu seinem inneren Kind bewahrt. Und genau das macht ihn zu einem wunderbaren Vater.
Als sein ehemaliger One-Night-Stand Kristin (Clémence Poésy) unvermittelt bei dem Sunnyboy Samuel (Omar Sy) auftaucht und ihm ein Baby in die Arme legt, wird er PLÖTZLICH PAPA.
Von einem Tag auf den nächsten trägt der sorglose Lebemann die Verantwortung für seine kleine Tochter Gloria (Gloria Colston). Dabei schlägt sich Samuel überraschend gut.
Fazit: Gerade seine unbekümmerte Art und seine Fantasiebegabung machen Samuel zu einem tollen Vater. Bei all den Späßen vergisst er nie die Verantwortung für seine Tochter zu übernehmen, wenn es ernst wird.
In Charlie Chaplins berührender Tragikomödie erlebt der Tramp (Chaplin) ganz unverhofft die Freuden der Vaterschaft. Nachdem er vergeblich versucht, ein Findelkind wieder loszuwerden, wird er zum fürsorglichen Ziehvater. Mit erstaunlichem Einfallsreichtum und noch mehr Liebe zieht der arme Tramp das Baby groß. Zusammen hauen sie ahnungslose Mitbürger über die Ohren und feuern sich bei Straßenprügeleien an.
Fazit: Dass diese Tragikomödie uns auch nach 100 Jahren noch Tränen der Freude und der Trauer in die Augen treibt, liegt vor allem an dem entzückenden Vater-Sohn-Gespann, wobei man sich manchmal fragt, wer hier eigentlich wen erzieht. In dem zuckersüßen Jackie Coogan fand Charlie Chaplin die perfekte Ergänzung zu seiner Figur des Tramps, die vor allem dank ihres kindlich-unschuldigen Charmes so beliebt wurde.
In dieser derben Komödie schlagen die Mütter mal ordentlich über die Stränge. Amy (Mila Kunis), Kiki (Kristen Bell) und Carla (Kathryn Hahn) haben die Nase voll davon, immer die perfekten Mütter für ihre Kinder sein zu müssen und dabei doch nie gut genug zu sein. Also geben sie den lieben Kleinen einen sprichwörtlichen Fußtritt und lassen sie einfach mal machen. Die neu gewonnene Me-Time nutzen sie, um sich zu betrinken und den Supermarkt aufzumischen.
In der Fortsetzung des Kinohits werden die durchgeknallten BAD MOMS gewissermaßen sogar tatsächlich wieder zu kleinen Kindern, inklusive peinlichen Weihnachtspullis und Brennball-Turnier. Schuld daran sind ihre eigenen Mütter, die in BAD MOMS 2 versuchen, das Weihnachtsfest zu übernehmen.
Fazit: Eigentlich sind die BAD MOMS ganz normale Mütter. Aber wenn sie einmal durchknallen, ist ihnen alles schnuppe. Ihre wohlverdienten Auszeiten vom Erwachsensein sorgen für einen gesunden Ausgleich und machen sie im Endeffekt sogar zu noch besseren Müttern. Denn bekanntermaßen sind die Kids nur glücklich, wenn Mama auch glücklich ist.
Auf einer Liste wie dieser darf Robin Williams natürlich nicht fehlen. Als klassischer Spaß-Papa ist ihm in „Mrs. Doubtfire” das Lachen seiner Kinder wichtiger als alles andere. Da kann es schonmal vorkommen, dass ein ganzer Streichelzoo in die Nachbarschaft kommt oder das Wohnzimmer in eine Partyhöhle verwandelt wird. Die kindische Art, die seine Kinder so an ihm lieben, treibt seine Frau Miranda (Sally Field) allerdings in den Wahnsinn. Sie trennt sich. Um trotzdem in der Nähe seiner Familie zu bleiben, schlüpft er in die Maske des resoluten Kindermädchens.
Fazit: Als Ehemann ist er zugegebenermaßen eine echte Zumutung. Er ist so unreif, dass eine ernsthafte Unterhaltung kaum möglich ist. Aber als liebevoller Vater ist er immer für seine Familie da. Und mal ehrlich: Wer hätte Robin Williams nicht gerne als Papa gehabt?
Fletcher Reede (Jim Carrey) ist ein erfolgreicher Anwalt, geschieden und hat einen kleinen Sohn. Soweit, so erwachsen. Doch Fletcher ist ein notorischer Lügner, dem jegliches Verantwortungsbewusstsein fehlt. Und weil selbst sein fünfjähriger Sohn weiß, dass man das nicht tut, wünscht er sich zu seinem Geburtstag, dass sein Vater nie mehr lügt.
Fazit: Ohne den magischen Wunsch seines Sohnes hätte Fletcher Reede wahrscheinlich sein Leben lang so weitergemacht. Für seine Rolle als Dummschwätzer gab Jim Carrey wie gewohnt vollen Körpereinsatz, was den Albernheits-Faktor nochmal gehörig nach oben schraubt und ihm sogar eine Golden Globe-Nominierung als Bester Hauptdarsteller in einer Komödie bescherte.
Die Radners (Rose Byrne und Seth Rogen) sind frischgebackene Eltern, als eine Studentenverbindung in ihre beschauliche Nachbarschaft zieht. Weil sie nicht zu langweiligen Spießern verkommen wollen, mischen sie sich als kiffende Party-Animals unter die Studenten. Doch schon bald entbrennt ein Krieg zwischen dem Verbindungspräsidenten Teddy (Zac Efron) und den Radners, in dem sie sich gegenseitig mit kindischen Streichen überbieten.
Auch Lisa (Leslie Mann), Hunter (Ike Barinholtz) und Mitchell (John Cena) versuchen als Eltern bei der Party-versessenen Jugend gut anzukommen. Denn um ihre Töchter davon abzuhalten, ihr erstes Mal zu erleben, müssen die drei in „Der Sex Pakt” jeden Mist mitmachen, den ihre Teenager in der letzten Nacht an der Highschool verzapfen. Dabei lernen sie eine Menge über Arschsaufen und die Bedeutung von Emojis.
Fazit: Eigentlich sind diese Eltern schon zu alt für diesen Scheiß. Aber die Konfrontation mit der Jugend lässt sie nochmal so richtig aufdrehen. Gegen die dummen Ideen und peinlichen Ausrutscher der Erwachsenen in diesen Filmen sehen selbst die Teenager-Kids alt aus!
Nach 30 Jahren treffen sich die alten Schulkumpels Lenny (Adam Sandler), Eric (Kevin James), Kurt (Chris Rock), Marcus (David Spade) und Rob (Rob Schneider) wieder. Sie schwelgen in Nostalgie und beschließen, bei einem Wochenendtrip mit ihren Familien alte Kindheitserinnerungen wieder aufleben zu lassen. Logisch, dass dabei aus den Männern ganz schnell wieder kleine Jungs werden.
Fazit: Hier trifft eine ganze Basketballmannschaft von unreifen Vätern aufeinander. Das ist manchmal sogar den Kids zu peinlich. Und wenn die Comedy-Veteranen Adam Sandler und Kevin James dabei sind, wird ein Feuerwerk an albernen Gags gezündet. Das zahlte sich aus: Mit „Kindsköpfe” produzierte Adam Sandler seinen bislang größten kommerziellen Erfolg.
Eigentlich wollten die Longstreets (Jodie Foster und John C. Reilly) und die Cowans (Kate Winslet und Christoph Waltz) den Streit zwischen ihren Söhnen wie Erwachsene klären. Doch die Masken der ach so kultivierten Eltern fallen ganz schnell. Dahinter kommen infantile Sticheleien und hysterisches Gekreische zum Vorschein. Bei Kaffee und Kuchen fallen erst die Paare übereinander her und dann heißt es jeder gegen jeden…
Fazit: Im Alltag können die ProtagonistInnen ihre Fassade als zivilisierte Erwachsene erfolgreich aufrechterhalten. Doch im Gemetzel dieses herrlichen Kammerspiels zeigt sich ihr wahres Ich, das ungefähr auf dem Stand einer/s wütenden Dreijährigen ist.
Eigentlich sind die Eltern der bezaubernden kleinen Matilda gesegnet. Sie ist ein herzensgutes Mädchen, das Bücher liebt und einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit hat. Leider ist sie ihren verantwortungslosen Eltern vollkommen egal. Ihre Mutter (Rhea Perlman) spielt am liebsten Bingo und ihr krimineller Vater (Danny DeVito) hält Fernsehen für eine viel bessere Freizeitbeschäftigung als Lesen.
Fazit: In dieser verkorksten Familie nimmt die kleine Matilda die Rolle der Erwachsenen ein. Ihre schrecklichen Eltern (die Regisseur Danny DeVito mit sich selbst und seiner Ehefrau besetzte) haben ungefähr den Reifegrad von Grundschülern, die den ganzen Tag vor der Glotze hocken und glauben, niemand würde sie beim Lügen erwischen.
Der Plan, einen Jungen zu adoptieren, um seine Freundin zurückzugewinnen, erweist sich für Sonny Koufax (Adam Sandler) als keine gute Idee. Denn er ist selbst noch ein Kind. Als er herausfindet, dass sich nicht jedes Problem mit einer Lage Zeitungspapier oder einer Blödelei lösen lässt, ist es schon zu spät. Der kleine Julian (Cole und Dylan Sprouse) ist ihm schon zu sehr ans Herz gewachsen. Auch 13 Jahre später hat Adam Sandler in Sachen Kindererziehung scheinbar nichts dazugelernt und so war er 2012 an der Seite von Andy Samberg der titelgebende „Chaos Dad”, der für seinen Sohn eher ein Kumpel als ein Vater ist:
Fazit: Adam Sandler nicht auf Platz 1? Der ist doch DIE Verkörperung des albernen Blödelheinis schlechthin. Stimmt schon. Aber einen haben wir noch…
Um nach der Scheidung bloß nicht das Sorgerecht für ihre drei Kinder zu bekommen, ist Vincent (Laurent Lafitte) und Florence (Marina Foïs) jedes noch so verrückte Mittel recht. Der Nachwuchs kann nur hilflos dabei zuschauen, wie Mama und Papa zu Hamster werfenden, cholerischen Kleinkindern mutieren, die bei ihren Streitereien das ganze Haus zerlegen.
Fazit: Wie kindisch muss man sein, um Adam Sandler zu schlagen? Vielleicht haben sich die Macher von „Mama gegen Papa” genau das gefragt, denn was in dieser französischen Komödie zwischen den Eltern abgeht, ist völlig Banane. Wenn Mama deine Kumpels auf der Party zum Schwanzvergleich herausfordert, werden Dimensionen von Infantilität erreicht, die man nicht für möglich gehalten hätte.
Ganz so abgedreht wird es mit den Mädels in JAGDSAISON nicht. Zum Glück, denn so bekommt der Film den Spagat zwischen albernen Gags und emotionaler Tiefe gekonnt hin.
Jetzt läuft die Komödie von DAS SCHÖNSTE MÄDCHEN DER WELT-Regisseur Aron Lehmann im Kino!
Autor/-in: J.Leipnitz