DER PINGUIN MEINES LEBENS

Der Club der guten Lehrer: Diese Filmlehrer:innen sind pure Inspiration

Steve Coogan
DER PINGUIN MEINES LEBENS, Rechte bei Tobis, Foto: Lucia Faraig

Was braucht ein guter Lehrer? Geduld, Engagement und … einen Pinguin!

Richtig gelesen: Manchmal braucht es einen Pinguin, um den Schülern die wichtigsten Lektionen des Lebens beizubringen. Genauer gesagt Juan Salvador. Der kleine Magellanpinguin hilft dem Englischlehrer Tom Michell in den 1970er Jahren, seine Klasse in den politischen Unruhen in Argentinien zusammenzuhalten. Diese wunderbare, wahre Geschichte kommt nun mit DER PINGUIN MEINES LEBENS ins Kino. Mit Steve Coogan und einem Pinguin in den Hauptrollen hervorragend besetzt! Wie man es ohne tierische Unterstützung hinbekommt, zeigen die folgenden sieben Film-Pädagog:innen, die es in unseren „Club der guten Lehrer“ geschafft haben.

Mr. Keating aus DER CLUB DER TOTEN DICHTER (1990)

Wer hätte Robin Williams nicht gerne als Lehrer gehabt? Als Mr. Keating ermutigt er seine Schützlinge dazu, ihren eigenen Weg im Leben zu gehen. Der engagierte Lehrer, der auf die strengen Konventionen seiner Eliteschule pfeift, weckt in seinen Schülern im „Club der toten Dichter“ die Lust auf die Poesie und auf das Leben.

 

Unvergessen bleibt die Szene, in der die Schüler sich zu Ehren ihres Mentors reihenweise zu den berühmten Worten „O Captain! Mein Captain!“ erheben. Nach dem tragischen Tod des großartigen Schauspielers zollten zahlreiche Fans und Prominente Robin Williams mit eben dieser Geste ihren Respekt. Die Academy bedachte den Film 1990 mit einem Oscar®.

Mr. Hunham aus THE HOLDOVERS (2024)

Seine Weihnachtsfeiertage hatte sich der verbitterte und in seinem Internat überaus unbeliebte Mr. Hunham (Paul Giamatti) anders vorgestellt. Er wird dazu verdonnert, auf die Schüler aufzupassen, die über die Ferien nicht nach Hause können. Eine Qual für alle Beteiligten, darunter auch der intelligente, aber schwierige Angus Tully (Dominic Sessa). Zusammen mit der Schulköchin Mary (Da’Vine Joy Randolph) versuchen sie, das Beste aus der Situation zu machen. Mit verblüffendem Ergebnis.

 

Bittersüß, wie man es von ihm gewohnt ist, erzählt Alexander Payne die Begegnungen zwischen skurrilen Figuren, denen das Schicksal übel mitgespielt hat. Sie alle finden ihre eigenen Wege und wir sind beglückt, ihnen beim Stolpern und wieder Aufstehen zuschauen zu dürfen. So beglückt, dass THE HOLDOVERS für fünf Oscars® nominiert wurde. Da’Vine Joy Randolph gewann in der Kategorie „Beste Nebendarstellerin“ und Paul Giamatti wurde bei den Golden Globes als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet.

Monsieur Mathieu aus DIE KINDER DES MONSIEUR MATHIEU (2004)

Was macht man mit einem wilden Haufen ungezogener Bengel? Man lässt sie singen wie Engel! Das reimt sich nicht nur, sondern funktioniert auch. Mit seiner unkonventionellen Idee, schwer erziehbare Jungs nicht zu bestrafen, sondern mit einem Chor zu Ordnung und Zusammenhalt zu erziehen, verändert Monsieur Mathieu (Gérard Jugnot) das Leben der Kinder für immer.

 

Die Wirkung des Dramas, das zu einem der erfolgreichsten französischen Filme der 2000er avancierte, beschreibt Kino.de perfekt:

„Der Versuch, trotz widriger Umstände dem Leben ein Stückchen Glück abzutrotzen, wird hier zur zärtlichen Ode an die Kindheit mit ihrem Hoffen und Bangen, an die Jahre voller Sehnsucht, die uns prägen und auch als Erwachsene nie loslassen.“

Miss Watson aus MONA LISAS LÄCHELN (2004)

Katherine Watson (Julia Roberts) hat einen schweren Start als Lehrkraft am Wellesley College. Das Interesse ihrer Studentinnen gilt eher der Kunst der Eheschließung mit einem respektablen Mann als der Kunstgeschichte. Doch davon lässt sich Miss Watson nicht entmutigen. Sie bringt den Frauen bei, ihre Köpfe für andere Dinge zu verwenden als zum Frisieren.

 

Miss Watson gehört zu der Art Lehrer:innen, die uns noch lange nach Ende unserer Schulzeit im Gedächtnis hängen bleiben. Weil sie uns nicht bloß den Stoff, sondern auch etwas über uns selbst beibringen und uns dabei helfen, über uns hinauszuwachsen.

Mr. Dunne aus HALF NELSON (2008)

Dan Dunne (Ryan Gosling) unterrichtet an einer Schule in Brooklyn. Tagsüber kämpft er sich durch den Schulalltag mit Kindern aus Problemfamilien, abends kämpft er gegen seine Drogensucht. Als die junge Schülerin Drey (Shareeka Epps) sein Geheimnis entdeckt, entwickelt sich zwischen den beiden eine fragile, aber tiefgehende Beziehung. Zwei verlorene Seelen, die einander Halt geben – in einer Welt, die ihnen wenig Chancen lässt.

 

Ryan Goslings Dan Dunne ist weit davon entfernt, perfekt zu sein. Und doch ist er genau der richtige Lehrer für seine Klasse. Ein Idealist, der innerlich kaputt ist, durch seine Authentizität aber auch vermeintlich hoffnungslose Fälle erreicht. Lehrer:innen sind eben auch nur Menschen. Ryan Goslings Performance brachte ihm seine erste Oscar®-Nominierung ein.

Mr. Simonet aus DAS GLÜCKSPRINZIP (2001)

Der kleine Trevor (Haley Joel Osment) hat eine Idee, die die ganze Welt verändern könnte: Er tut drei Menschen etwas Gutes und die tun dann wiederum drei Menschen einen Gefallen. Schwupps, ist die Welt ein viel besserer Ort! Angestoßen wurde dieser Gedanke von Trevors Lehrer Mr. Simonet (Kevin Spacey), der damit eine Welle aus Mitgefühl, Mut und Menschlichkeit lostritt.

 

DAS GLÜCKSPRINZIP zeigt eindrücklich, welche Bedeutung gute Lehrer:innen für unsere Gesellschaft haben. Eugene Simonet nimmt die kleinen Menschen, die vor ihm sitzen, ernst und traut ihnen zu, wirklich etwas zu bewegen. Und das tun sie dann auch.

Frau Nowak aus DAS LEHRERZIMMER (2023)

Ein intensiver Blick auf das, was Lehrer:innen leisten und aushalten müssen, wenn sie Verantwortung ernst nehmen: Carla Nowak (Leonie Benesch) ist eine junge Lehrerin, die den schwierigen Alltag an ihrer Schule und Probleme mit der Schülerschaft sowie dem Lehrerkollegium mit großem Elan bewältigen will. Als sie Zeugin eines Diebstahls wird, stößt sie mit ihren Idealen jedoch schnell an die Grenzen eines undurchsichtigen Systems aus Vorurteilen und Machtspielchen.

 

Leonie Benesch brilliert in der Rolle einer Pädagogin, die nicht nur unterrichtet, sondern Haltung zeigt. Wenn man ihr dabei zusieht, wie sie Stresssituationen mit ihren Schüler:innen bewältigt oder durch heikle Eltern-Lehrer-Gespräche navigiert, vergisst man glatt, dass sie eine Lehrerin „nur“ spielt. Folgerichtig wurde sie beim Deutschen Filmpreis für die beste weibliche Hauptrolle ausgezeichnet, das Drama von İlker Çatak wurde zum besten Film gekürt. Außerdem wurde Benesch für den Europäischen Filmpreis und DAS LEHRERZIMMER für einen Oscar® nominiert.

Auch in DER PINGUIN MEINES LEBENS muss der von Steve Coogan gespielte Lehrer Tom Michell Haltung zeigen. In seinen Schülern spiegelt sich die politische Spaltung Argentiniens, das kurz vor einem Militärputsch steht. Hilfe bekommt Michell von einem kleinen Pinguin, der nicht nur das Leben der Schüler für immer verändert. DER PINGUIN MEINES LEBENS startet am 24. April im Kino!

 

Autor/-in: J.Leipnitz

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