Die unlangweiligste Schule der Welt

Der Mann mit den 1000 Gesichtern: Das ist Max Giermann

Max Giermann
DIE UNLANGWEILIGSTE SCHULE DER WELT, Rechte bei Tobis/Carolin Ubl

Vor seinen Parodien ist niemand sicher. Ob Stefan Raab, Klaus Kinski oder Donald Trump: Max Giermann trifft Prominente auf den Punkt – und bringt damit ganz Deutschland zum Lachen. 

In seinem neuen Kinofilm verschwindet er hinter der Figur eines strengen Schuldirektors, der nichts lieber tut, als absurde Regeln aufzustellen. In der Kinderbuchverfilmung DIE UNLANGWEILIGSTE SCHULE DER WELT nach Sabrina J. Kirschners Bestseller geht Giermann ganz in der Rolle des gemeinen Horst Schnittlich auf. Wir stellen dir den Mann hinter den 1000 Gesichtern vor, der mit seinem neuen Kinofilm das kleine und das große Publikum zum Schmunzeln bringen wird! 

 

„Ich war nie der Klassenclown”

Manchmal muss man wirklich zweimal hingucken: Macht da gerade der echte Robert Habeck Quatsch auf Instagram?

Nein, das ist natürlich Max Giermann. Seine Parodien sind so genial, dass er fast authentischer wirkt als die echten Stars. Dabei ist der 1975 in Freiburg geborene Maximilian Giermann eher schüchtern. Und seine Anfänge in der Theater-AG seiner Schule sind durchaus ernst. 

Doch bei einem Workshop in Clownerie entdeckt er sein komisches Talent:

„Manchmal sind es einfach Zufälle, die sowas zu Tage fördern. Ich war jetzt nie der Klassenclown oder der Typ, der auf den Partys in der Küche stand und alle unterhalten hat.”

Der große Clown und Pantomime Georgo Peugot erkennt das Potenzial, das im jungen Max schlummert, bildet ihn höchstpersönlich aus und tourt mit ihm durch Europa. Obwohl Giermann nach dem Abi zunächst eine Karriere als Zeichner anstrebt, geht er zum Vorsprechen an die Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin – und wird prompt angenommen. Bereits vor seinem Abschluss erobert er die deutschen Theaterbühnen und wird u.a. am Maxim Gorki Theater engagiert. Als junger Mime schwört er sich, niemals zum Fernsehen zu gehen. Bekanntermaßen wirft er diesen Vorsatz aber bald über Bord.

„Ich laufe durch meine Wohnung und werde bekloppt dabei.”

Am Anfang seiner Fernsehkarriere kann Giermann das Handwerk des Clowns gut gebrauchen. Die Improvisations-Show FREI SCHNAUZE bietet ihm 2004 eine erste Gelegenheit, einem größeren Publikum sein Talent zu zeigen. 2007 findet er dann seine Bestimmung. In ProSiebens SWITCH RELOADED erobert er als Karl Lagerfeld, Markus Lanz und Stefan Raab ein Millionenpublikum und wird u.a. mit dem Deutschen Comedypreis und dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet.

 

Nach und nach erweitert er sein Figurenrepertoire und tritt als seine Alter Egos bei der HEUTE SHOW und HARALD SCHMIDT auf. 2009 bekommt er dank der Beliebtheit seiner Auftritte seine eigene Sendung. In GRANATEN WIE WIR führt er mal als Johann Lafer, mal als Oliver Geißen durch die Show, die mit Clips von ihm in weiteren Rollen unterhält. So wird Max Giermann zu einem der bekanntesten Gesichter der deutschen Comedy-Szene, ohne dabei sein eigenes Gesicht allzu oft zu zeigen. Das ist dem privat eher zurückhaltenden Giermann auch ganz recht. Und überhaupt besteht sein großes Talent ja gerade darin, hinter der Persönlichkeit, die er persifliert, vollkommen zu verschwinden. Besonders begnadet spielt er Klaus Kinski:

 

Wie macht er das? Giermann erarbeitet sich die Charaktere Schritt für Schritt. Wochenlang seziert er die Stimme, Dialekt, Gestik und Mimik:

„Ich laufe durch meine Wohnung, mache Stimmen nach und werde bekloppt dabei.“ 

Die Mühe lohnt sich. Als Mitglied des SWITCH RELOADED-Ensembles wird er 2013 für das „Wetten, dass …?”-Special, in dem er Markus Lanz, Oliver Kahn und Til Schweiger imitiert, mit dem renommierten Grimme-Preis geehrt. Außerdem gewinnt seine Serie SKETCH HISTORY drei Jahre in Folge (2016-2018) den Deutschen Comedypreis.

2021 setzt sich Max Giermann einmal mehr gegen die Crème de la Crème der deutschen Comedy durch, allerdings nicht im Rahmen einer Preisverleihung: In dem außergewöhnlichen Serien-Format LOL: LAST ONE LAUGHING können selbst gestandene Kolleginnen wie Anke Engelke und Annette Frier dem anarchischen Humor von Giermann nicht widerstehen und so geht er als Sieger aus der zweiten Staffel der Amazon-Serie hervor.

 

„Film macht noch viel mehr Spaß.”

Wenn er nicht gerade vor der Kamera steht, arbeitet Giermann immer mal wieder am Theater. Allerdings fühlt er sich mittlerweile vor der Kamera am wohlsten, denn:

„Auf der Bühne ist man meistens alleine [...]. Beim Film arbeitet man im Team [...]. Das macht noch viel mehr Spaß.”

Der erste, der Max Giermann für die große Leinwand in Szene setzt, ist Sven Unterwaldt. 2010 spielt Giermann in der Komödie OTTO’S ELEVEN einen Kumpel von Otto Waalkes, schlüpft im Film aber auch in die Rolle von Stefan Raab. Seitdem ist Giermann immer öfter auch im Kino zu sehen. Detlev Buck besetzt Giermann in RUBBELDIEKATZ (2011) als Hitlerdarsteller, der sich bei Dreharbeiten in den als Frau verkleideten Matthias Schweighöfer verknallt.

 

Auch in Bucks bildgewaltigem Kinoabenteuer DIE VERMESSUNG DER WELT (2012) spielt Giermann eine Nebenrolle. In der Kinoversion DIE GESCHICHTE DER MENSCHHEIT - LEICHT GEKÜRZT (2022) ist Giermann u.a. neben Schauspielkollege Christoph Maria Herbst noch einmal in einer spannenden Variation seiner Paraderolle Klaus Kinski zu sehen: als Jesus Christus. 

 

Wenn er doch mal die Stille sucht, zeichnet Max Giermann, der in seinen Karikaturen auch politisch wird und sich kritisch zu Trump und der AfD äußert:

Was er über die Jahre zusammengetragen hat, präsentiert er 2020 als Buch „Ich bin was, was Du nicht siehst!“. Mit seinem unkonventionellen Humor nimmt Giermann darin den Alltag, aber auch die großen und kleinen Fragen des Lebens aufs Korn.

Völlig humorbefreit ist dagegen seine aktuelle Rolle des Regel-verliebten Schuldirektors in seinem neuen Kinofilm DIE UNLANGWEILIGSTE SCHULE DER WELT. Als Horst Schnittlich macht er in dem Kinoabenteuer nach Sabrina J. Kirschners beliebter Kinderbuchreihe den Schüler:innen seiner Schule das Leben schwer. Aber Max Giermann wäre nicht Max Giermann, würde er nicht selbst als fieser Miesepeter noch für gute Laune sorgen – zumindest beim Kinopublikum!

 

DIE UNLANGWEILIGSTE SCHULE DER WELT startet am 26. Oktober.

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Autor/-in: J.Leipnitz

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