Trautes Heim, Glück allein? Das kannst du bei unserer Top 10 vergessen. Denn die ist voller Mitbewohner, denen wir am liebsten die Tür vor der Nase zuschlagen würden …
Zu spät, sie sind schon im Haus! Genau wie im neuen Horrorfilm KNOCK KNOCK KNOCK, in dem ein Klopfen aus der Wand ankündigt, dass irgendetwas Unheimliches im trauten Heim von Mark (Antony Starr) und Carol (Lizzy Caplan) lauert. Ungebetene Gäste sind schon im normalen Leben der Horror. Die Filme, die wir in unserer Top-Liste vorstellen, heben das nochmal auf ein ganz neues Niveau und kamen damit bei Kritik und Publikum extrem gut an.
Tess (Georgina Campbell) kommt mitten in der Nacht an ihrem Airbnb an und muss feststellen, dass da schon jemand eingezogen ist. Der attraktive Keith (Bill Skarsgård) kann sie überreden, die Nacht im selben Apartment zu verbringen. Tess trifft sämtliche Vorsichtsmaßnahmen. Trotzdem erlebt sie eine böse Überraschung.
Jetzt könnte man denken: Moooment! Bei einem Airbnb handelt es sich nicht um die eigenen vier Wände. Tja, das ist ja auch erst der Anfang des Horrors, den wir in diesem mit jeder Menge unerwarteter Wendungen und frischen Ideen gespickten Schocker erleben. ES-Produzent Roy Lee, der auch bei KNOCK KNOCK KNOCK die Fäden in der Hand hielt, hat mit dem spannenden Nachwuchsregisseur Zach Cregger und dem ungewöhnlich und genial besetzten Justin Long einen im besten Sinne total gestörten und unheimlich unterhaltsamen Horrorfilm auf die Beine gestellt.
IMDb-Wertung: 7,0
Für die Familie Freeling geht der amerikanische Traum in Erfüllung, als sie in einer Kalifornischen Vorstadt ihr neues Eigenheim beziehen. Doch die Idylle wird jäh unterbrochen, als sie feststellt, dass ihr Haus bereits von einem Poltergeist bewohnt wird.
Im Fernseher, hinter Schranktüren, im Spielzeug. In diesen vier Wänden lauert das Grauen überall. Verglichen mit heutigen Schockern mag POLTERGEIST vielleicht harmlos wirken. Das eigentlich Schreckliche an dem stark von Steven Spielberg beeinflussten Horrorfilm ist aber die Idee, dass das Böse es auf die Kinder der Familie abgesehen hat. Eine Idee, die bis heute eine absolute Horrorvorstellung ist.
IMDb-Wertung: 7,3
Als erwachsene Frau kehrt Laura (Belén Rueda) mit ihrem Sohn Simón (Roger Príncep) in das Haus zurück, aus dem sie einst als kleines Mädchen adoptiert wurde. Der kleine Simón findet schnell Freunde, die allerdings „unsichtbar” sind. Laura lässt sich auf die fantasievollen Spiele ihres Kindes ein. Bis sich die seltsamen Ereignisse in ihrem Haus häufen.
DAS WAISENHAUS ist subtiler, aber intensiver Horror auf absolutem Spitzenniveau, der die Erwartungen des Publikums immer wieder unterwandert und in einem Gänsehautfinale endet. Juan Antonio Bayona weiß eben, wie er sein Publikum direkt am Herzen packen und es gnadenlos malträtieren kann. Das bewies er erstmals mit diesem von Guillermo del Toro produzierten Spielfilmdebüt und anschließend mit SIEBEN MINUTEN NACH MITTERNACHT (2017) und DIE SCHNEEGESELLSCHAFT (2023).
IMDb-Wertung: 7,4
Der Siegeszug der CONJURING-Reihe durch die Kinos begann in einem kleinen Farmhaus, das die siebenköpfige Familie Perron bewohnt. Bereits kurz nach ihrem Einzug zeigen sich so ziemlich alle Anzeichen für ein typisch verfluchtes Zuhause: nächtliche Ruhestörung, Gegenstände, die sich wie von Geisterhand bewegen und die guten alten Dämonenfratzen in Spiegeln und Fenstern.
CONJURING - DIE HEIMSUCHUNG wurde von den Behauptungen der Geisterjäger Lorraine und Ed Warren inspiriert, welche sich als so lukrativ erwiesen, dass die Warrens ihr eigenes Franchise bekamen. Besonders perfide: Der Schrecken in diesen vier Wänden geht vor allem von der von Lili Taylor gespielten Mutter aus, die zur tödlichen Gefahr für die Familie wird.
IMDb-Wertung: 7,5
Das lang ersehnte Familienglück des Diplomatenpaars Katherine (Lee Remick) und Robert Thorn (Gregory Peck) scheint mit der Geburt des kleinen Damien (Harvey Stephens) perfekt. Hätten sie mal lieber die Geburtsurkunde gelesen, denn das Baby erblickte zur 6. Stunde des 6. Tages im 6. Monat das Licht der Welt. Nichtsahnend holen sich die Thorns den Leibhaftigen ins Haus.
Mehrfach fortgesetzt, neu verfilmt, zuletzt mit einem Prequel bedacht und doch sind die Qualität und der Erfolg des Originals von Richard Donner nie mehr erreicht worden. Die Vorstellung, dass ausgerechnet das eigene, so sehr gewünschte Kind der ärgste Feind ist, ist aber auch wirklich gruselig. Besonders schockierte damals die Gnadenlosigkeit und Kreativität, mit der die Opfer des Teufelsbratens aus dem Leben scheiden. Bis heute hat sich daran auch nichts geändert.
IMDb-Wertung: 7,5
Ganz leise beschleicht die streng gläubige Mrs. Stewart (Nicole Kidman) der Verdacht, dass mit dem Haus, in dem sie seit Jahren mit ihren beiden Kindern und den Hausangestellten lebt, etwas nicht stimmt. Ihr Dienstpersonal verschwindet spurlos, Vorhänge werden entfernt, obwohl Sonnenlicht für die Stewart-Kinder tödlich ist. Und dann sind da noch die Stimmen der Anderen …
Alejandro Amenábars subtiler Horror-Thriller wandelt auf den Spuren von REBECCA. Und genau wie Hitchcock gelang es auch Amenábar mit einer Geschichte über ein mysteriösen Anwesen ein gefeiertes Hollywood-Debüt abzugeben. Die sich langsam steigernde Intensität der Spannung, die Kidman hervorragend transportiert und die unerwartete Auflösung lassen die Beklemmung, die von dem Anwesen der Stewarts ausgeht, noch lange nach dem Ende des Films nachwirken und begeisterten Kritiker:innen wie Publikum.
IMDb-Wertung: 7,6
Mit dem Einzug in ihr neues Apartment hält scheinbar auch das Glück Einzug in das Leben des jungen Paares Rosemarie (Mia Farrow) und Guy Woodhouse (John Cassavetes). Guys Schauspielkarriere nimmt endlich Fahrt auf und auch Rosemaries sehnlichster Wunsch nach einem Baby geht in Erfüllung. Wären da nur nicht die Nachbarn, die sich ungebeten in ihr Leben drängen. Als Rosemarie erkennt, was mit dem Haus und seinen Bewohnern nicht stimmt, ist es schon zu spät.
Fast so naiv wie Rosemarie verfolgen wir zunächst die Geschehnisse im New Yorker Bramford House, wobei sich dank der zurückhaltenden Regie das Unbehagen angesichts zunehmend übergriffiger werdender Nachbarn von ganz allein einstellt. Ein Unbehagen, das im Finale einem etwas anderen Gefühl des Grauens Platz macht. Denn einerseits vermag kaum etwas den Schock, den die Erkenntnis mit sich bringt, dem Horror in den eigenen vier Wänden vollkommen hilflos ausgeliefert zu sein, so fühlbar zu machen wie Mia Farrow als zerbrechliche Rosemarie unter der Regie von Roman Polanski. Andererseits serviert uns ROSEMARIES BABY ein seltsam versöhnliches Finale mit einem bittersüßen Beigeschmack.
IMDb-Wertung: 8,0
In diesem Haus ist der Teufel los – im wahrsten Sinne des Wortes. Der bzw. einer seiner dämonischen Handlanger treibt sein Unwesen im Körper der kleinen Regan (Linda Blair), die im (Achtung, Wortwitz!) Kopfumdrehen vom braven Mädchen zum Erbsensuppe-kotzenden Monster mutiert. Nachdem sämtliche Medikamente und kaum zu ertragende medizinische Eingriffe bei Regan versagen, wendet sich ihre verzweifelte Mutter (Ellen Burstyn) an einen Exorzisten.
DER EXORZIST ließ das Kinopublikum vollkommen verstört zurück. Wer es überhaupt bis zum Ende des Films im Kinosessel aushielt, musste mit Riechsalz behandelt werden oder suchte sich psychologische Hilfe. Das Zusammenspiel von großartig widerlicher Maske und dämonisch tief gurgelnder Stimme verfehlte auch bei der Kritik seine Wirkung nicht. Jungdarstellerin Linda Blair gewann einen Golden Globe. Der Oscar®, für den sie ebenfalls nominiert wurde, blieb ihr allerdings verwehrt, nachdem bekannt wurde, dass die ekelhafte Glanzleistung von Regan eigentlich eine Teamleistung von drei verschiedenen Schauspielerinnen war.
IMDb-Wertung: 8,1
Als die ehemalige Gesellschafterin (Joan Fontaine) als neue Mrs. de Winter das Anwesen bezieht, liegt der Geist der verstorbenen Rebecca de Winter wie ein düsterer Schleier darüber. Während der Hausherr Maxim de Winter (Laurence Olivier) gefangen scheint von einem Geheimnis, das die altehrwürdigen Mauern von Manderley bergen, treibt die Haushälterin Mrs. Danvers (Judith Anderson) die neue Mrs. de Winter mehr und mehr in die Verzweiflung.
Unter Hitchcock verwandelt sich selbst ein pittoresker Landsitz an der Küste Südenglands in einen unwirtlichen Ort. REBECCA war sein Hollywood-Debüt und zugleich sein einziges mit einem Oscar® als bester Film ausgezeichnetes Werk. Die aufpolierte Verfilmung von Netflix machte aus dem Roman ein gefälliges Hochglanz-Drama, das nur schwer mit Hitchcocks düsterer Romanverfilmung mithalten kann.
IMDb-Wertung: 8,1
Kostenlos in einem großen Hotel in den majestätischen Bergen von Colorado wohnen? Das klingt für Jack Torrance (Jack Nicholson) nur so lange gut, bis er das Schicksal des letzten Hauswarts von Overlook erfährt:
Jack nimmt die Stelle trotzdem an und stellt schnell fest, dass das Overlook-Hotel zwar menschenleer ist, dafür aber voll mit verstorbenen Gästen, die ihm schreckliche Dinge einflüstern. Stanley Kubricks Vision eines Horrorfilms kommt erstaunlich gut ausgeleuchtet daher und setzt auf das leise Grauen, das sich – wie der Wahnsinn von Vater Jack – Szene für Szene langsam steigert. Dafür brennt es sich umso nachhaltiger ins Gedächtnis.
IMDb-Wertung: 8,4
So ein bisschen Wahnsinn blitzt auch in den Augen von Homelander-Darsteller Antony Starr auf, der in KNOCK KNOCK KNOCK einen ebenso fragwürdigen Vater spielt. Ob er genauso endet, wie Jack Nicholson in SHINING, erfährst du ab dem 1. Mai nur im Kino!
Autor/-in: J.Leipnitz
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