Wenn kleine Rotznasen auf gestandene Männer losgelassen werden, ist beste Kinounterhaltung garantiert! Wir verraten dir, warum die magische Formel „Großer Kerl trifft freche Göre” so gut funktioniert.
Als „Drax der Zerstörer“ zerlegt Dave Bautista die tödlichsten Gegner des Universums. Seine größte Herausforderung aber erwartet ihn auf der Erde: In DER SPION VON NEBENAN trifft der bullige Ex-Wrestler nämlich auf ein neunjähriges Mädchen, das ihm die Hölle heiß macht und das verspricht großartige Unterhaltung!
Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an UND sie ziehen Zuschauer in die Kinos. Wir gehen dem Erfolgsrezept „Große Kerle, freche Gören” mal auf den Grund und zeigen dir in fünf verschiedenen Szenarien, was passiert, wenn kleine Nervensägen auf erwachsene Männer treffen. Eines ist garantiert: Es wird chaotisch, herzerwärmend und vor allem unheimlich unterhaltsam!
Das Prinzip dahinter: In diesem Szenario ist der große Kerl mindestens 1,80 groß und hat einen gestählten Körper. Er war in einem früheren Leben Türsteher, Bodybuilder oder Wrestler und baute in vorangegangenen Actionfilmen ein Image als knallharter Typ auf. Die Göre geht diesem großen Kerl gehörig auf die Nerven.
Diese Kombination ist eine der beliebtesten Formeln in Hollywood. Kein Wunder, der Unterschied zwischen einem muskelbepackten Actionheld und einer kleinen Nervensäge könnte kaum größer sein. Den Erfolg dieses Szenarios macht aus, dass der einmal als Actionheld etablierte Star sein Image in einer Komödie auf die Schippe nimmt, indem er sich nicht etwa einem fiesen Bösewicht stellt, sondern es mit kleinen Kindern zu tun bekommt, die natürlich schlimmer sind als alle Schurken zusammen.
Paradebeispiel: „Kindergarten Cop”
Drogendealer, Waffenhändler, Straßenbanden - sie alle haben keine Chance gegen John Kimble (Arnold Schwarzenegger). Doch nun muss sich der knallharte Polizist als verdeckter Ermittler seiner größten Herausforderung stellen: einer Bande Kindergartenkinder, die ihm das Leben zur Hölle machen. Der erste und mit Abstand erfolgreichste Actionheld, der sich als großer Kerl mit frechen Gören rumschlagen musste, ist Arnold Schwarzenegger. Sein Film „Kindergarten Cop” von Komödien-Genie Ivan Reitman markierte 1991 den Beginn des Erfolgsrezepts, das bis heute die Kinokassen klingeln lässt. Mit „Versprochen ist versprochen" (1996) und „Last Action Hero" (1993) folgten für Schwarzenegger noch zwei weitere Publikumsmagneten, die in dieselbe Kerbe schlugen.
Wusstest du eigentlich, dass „Kindergarten Cop” von allen Filmen, die er je gedreht hat, sein erklärter Lieblingsfilm ist? Der Action-Star spielt nämlich am liebsten in Komödien und hat demnächst wieder einen Grund, sich richtig zu freuen: In KUNG FURY 2, der Fortsetzung des YouTube-Kults „Kung Fury”, wird Arnold Schwarzenegger als US-Präsident zu sehen sein. Wir können es schon jetzt kaum erwarten!
Weitere Beispiele: „Zahnfee auf Bewährung", „Daddy ohne Plan", „Der Babynator" und DER SPION VON NEBENAN:
Erfolgsfaktor: Allein die Filme von Arnold Schwarzenegger lockten über 5,5 Millionen Zuschauer ins Kino. Und wie die Actionkomödie DER SPION VON NEBENAN mit Dave Bautista zeigt, ist der „Actionheld auf Abwegen” in Hollywood auch nach 30 Jahren noch beliebt.
Das Prinzip dahinter: In diesem Szenario ist der große Kerl ein kleines Kind im Körper eines erwachsenen Mannes. Er ist verspielt, unreif und heillos überfordert im Umgang mit dem eigenen Nachwuchs.
Das Kind ist zunächst ein Störfaktor im Leben des großen Kerls, was sich aber schnell ändert. Der Chaos-Dad ist in vielen Belangen selbst noch ein Kind. Aber genau diese kindische Art macht ihn bei den kleinen Quälgeistern besonders beliebt, denn er ist sich für keinen Spaß zu schade. Das macht ihn zu einem tollen Spielkameraden und sorgt für jede Menge unterhaltsames Chaos.
Paradebeispiel: PLÖTZLICH PAPA
Beim Publikum hat sich vor allem Adam Sandler als Kindskopf beliebt gemacht. Ein Beispiel für den Chaos-Dad im Kino, der darüber hinaus auch die Kritiker überzeugen konnte, ist der charmante Omar Sy, der in PLÖTZLICH PAPA von einer ehemaligen Affäre ein Baby in die Hand gedrückt bekommt.
Auf einmal muss der unreife Frauenheld Samuel (Omar Sy) Verantwortung übernehmen. Obwohl er keine Ahnung von nichts hat, macht Samuel die Sache mit dem Papa-Sein richtig gut.
Weitere Beispiele: „Big Daddy”, „Der Kindergarten Daddy”
Erfolgsfaktor: Nimmt man die erfolgreichsten Filme zusammen, wollten allein in Deutschland mehr als 4,5 Millionen Zuschauer diese Kombination aus großen Kerlen und frechen Gören im Kino sehen.
Das Prinzip dahinter: Der Mann in diesem Szenario ist mindestens 60 Jahre alt. Er zeichnet sich durch seine besonders mürrische Art aus und ist ein emotionales Wrack. Durch vorangegangene Enttäuschungen im Leben hat sich der grantige Alte aus der Gesellschaft zurückgezogen und lässt niemanden mehr an sich ran. Bis er eines Tages einem kleinen Kind begegnet, das sein Leben gehörig durcheinander wirbelt.
Während der Zuschauer dieses Kind besonders liebenswert findet, sind in den Augen des grantigen Alten alle Kinder freche Gören, die er eigentlich am liebsten wieder loswerden will. Dieser „Göre” gelingt es allerdings mit ihrer Unschuld und ihrem kindlichen Charme, das Herz des Alten zu erweichen.
Paradebeispiel: „Der kleine Lord”
Ceddie (Ricky Schroder) ist ein aufgeweckter kleiner Junge aus New York, der mit seiner Mutter zu seinem Onkel, dem Earl of Dorincourt (Alec Guinness) zieht. Der übellaunige Earl verbietet Ceddie den Kontakt zu seiner Mutter und macht kein Geheimnis daraus, dass er von seinem Erben enttäuscht ist:
„Da es sich nunmal nicht ändern lässt, dass du mein Enkel bist, müssen wir das Beste daraus machen."
Doch der herzensgute Ceddie lässt sich von dem alten Miesepeter nicht unterkriegen und gewinnt schließlich dessen Zuneigung.
Weitere Beispiele: „Oben”, „Dreiviertelmond”
Erfolgsfaktor: Seit 1982, also seit fast 40 Jahren, ist „Der kleine Lord” in der Weihnachtszeit im deutschen Fernsehen zu sehen und versammelt jedes Jahr auf's Neue Millionen Zuschauer vor den Bildschirmen.
Das Prinzip dahinter: Dieser große Kerl steht mit der ganzen Welt auf Kriegsfuß. Er stammt aus zerrütteten Verhältnissen. Seine grausame Kindheit ließ ihn als Erwachsener anderen gegenüber grausam werden. Tief, ganz tief in ihm drin steckt aber irgendwo ein guter Kerl, der nur einmal fest gedrückt werden will. Und genau da kommen die lieben Kleinen ins Spiel, die in diesem Szenario besonders knuddelig sind.
Sie nerven den Bösewicht mit ihrer penetranten Liebenswürdigkeit so lange, bis er zuerst sie und dann am liebsten die ganze Welt umarmen würde.
Paradebeispiel: „Ich - Einfach unverbesserlich”
Er ist groß, er ist böse und er liebt es, anderen den Tag zu vermiesen. Gru will ein für alle mal beweisen, dass er der größte Superschurke aller Zeiten ist. Um das zu erreichen und um seine gleichgültige Mutter zu beeindrucken, will er den Mond stehlen.
Damit sein Masterplan gelingt, braucht Gru allerdings Hilfe. Da kommen ihm die drei kleinen Waisen Margo, Edith und Agnes gerade recht. Zuerst rauben die Mädchen Gru mit ihrer Vorliebe für flauschige Einhörner, Zuckerwatte und Gute-Nacht-Geschichten den letzten Nerv. Doch dann erkennt er, dass die süßen Nervensägen die Familie sind, die er sich schon immer gewünscht hat.
Weitere Beispiele: „Ich - Einfach unverbesserlich 2" und 3, „Der Grinch”
Erfolgsfaktor: Die Story über den großen bösen Kerl, der von drei kleinen Mädchen um den Finger gewickelt wird, gab 2010 den Startschuss für eine ganze Reihe von Animationsfilmen, die noch lange weitergehen wird. Das Franchise rund um Gru und die Minions ist die erfolgreichste Animationsfilm-Reihe aller Zeiten.
Das Prinzip dahinter: Dieses Duo tritt im Kino in allen möglichen Ausführungen auf. Den Mentor zeichnet aus, dass er der Welt eigentlich eine Menge zu bieten hat, es jedoch vorzieht, ein Leben als Einzelgänger zu führen. Die Göre ist in diesem Szenario ein Kind in Nöten, das sich hartnäckig weigert, wieder aus dem Leben des großen Kerls zu verschwinden.
Mentoren gibt es im Kino viele (einen Überblick geben wir dir mit einem Klick hier) und wie alle hat auch der Mentor wider Willen entweder ein besonderes Talent, großes Wissen oder einfach so viel Lebenserfahrung, dass er eigentlich ein gutes Vorbild sein könnte.
Dieser spezielle Typ aber will eigentlich nur eins: seine Ruhe! Zu seinem Leidwesen scheint er aber besonders Kinder, die gerade eine schwere Zeit durchmachen, magisch anzuziehen. Diese neugierigen Naseweise lassen einfach nicht locker und so wird der Mentor wider Willen nicht nur ein wichtiger Lehrmeister für die Kleinen, sondern sogar ein Stück Familie.
Paradebeispiel: „Léon - Der Profi”
Eines der krassesten Duos aus großem Kerl und frecher Göre bildeten Jean Reno und die junge Natalie Portman in Luc Bessons „Léon - Der Profi”.
Der Profikiller Léon (Jean Reno) ist einer der besten seiner Zunft. Er lebt nur für das Töten. Bis eines Tages die kleine Mathilda (Natalie Portman) vor seiner Tür steht und ihn anfleht, sie reinzulassen. Léon nimmt sie widerwillig auf und bildet Mathilda zum „Cleaner" aus. Dabei wachsen der große Kerl und die freche Göre zu einer außergewöhnlichen Familie zusammen.
Weitere Beispiele: DAS WUNDER VON MARSEILLE, „About a Boy oder: Der Tag der toten Ente", „St. Vincent"
Erfolgsfaktor: Bei der weltgrößten Filmcommunity IMDb belegt „Léon - Der Profi” Platz 31 der besten Filme aller Zeiten. 25 Jahre nach seinem Kinostart stürmten Fans des Kultstreifens noch einmal die Kinos, als 2019 der Director’s Cut veröffentlicht wurde.
DER SPION VON NEBENAN nimmt das Erfolgsrezept „große Kerle, freche Gören” und mixt gleich zwei Szenarien zu einer explosiven Mischung!
In der Actionkomödie trifft die kleine Sophie (Chloe Coleman) nämlich auf einen Actionstar auf Abwegen, der auch noch einen prima Mentor abgibt. Dave Bautista ist als CIA-Agent JJ mit seinen knapp 2 Metern und 130kg Muskelmasse nicht nur ein wandelnder Bulldozer, sondern auch ein Spion mit krassen Skills. Das macht JJ für die kleine Sophie, die unbedingt Geheimagentin werden will, gleich doppelt spannend. Und für die Zuschauer wird es doppelt lustig, dem großen Kerl dabei zuzusehen, wie er sich gleich mit einer ganzen Horde von Quälgeistern herumschlagen muss!
Autor/-in: J.Leipnitz