Robbie Williams liebte Engel, sang uns ins Millennium und bat uns aus voller Kehle, uns entertainen zu dürfen. Aber sicher doch! Denn dieser Mann liefert seit drei Jahrzehnten unsterbliche Hits.
Und 2025 liefert er uns auch noch einen fantastischen Kinofilm! Das Biopic BETTER MAN – DIE ROBBIE WILLIAMS STORY kommt am 2. Januar ins Kino und enthält seine Songs in noch nie gehörten und spektakulär neu inszenierten Versionen auf der großen Leinwand. Wir haben uns gefragt, welcher seiner Hits eigentlich der erfolgreichste war und dabei auch seine Vergangenheit bei Take That berücksichtigt. Ein Blick in die deutschen Charts hat für einige Überraschungen gesorgt. Direkt unter dem Trailer zu BETTER MAN verraten wir, welche Songs von Robbie in Deutschland am erfolgreichsten waren.
Ein Song, der nicht passender hätte sein können. Zwar handelt es sich hierbei um ein Cover des auch unter „Freedom! ‘90“ bekannt gewordenen Originals von George Michael. Doch die Hymne scheint Robbie Williams, der gerade Take That verlassen hatte, um sich als Solokünstler frei zu entfalten, auf den Leib geschrieben zu sein. „Freedom“ war das erste Lied, das Robbie Williams unter seinem Namen veröffentlichte.
Williams’ Version toppte den Erfolg des 1990 erschienenen Originals von George Michael und landete in Großbritannien auf Platz 2 der Charts (Michael platzierte sich auf der 28). In Deutschland hielt sich das Lied 11 Wochen in den Charts, wo es auf Platz 10 kletterte.
Charterfolg: 11 Wochen, höchste Platzierung Platz #10
In „Advertising Space“ zollt Williams einer weiteren Musik-Ikone Tribut. Der Song handelt vom tragischen Ende von Elvis Presley, dessen musikalisches Genie unter dem Eindruck seiner Drogensucht und seiner letzten Tage in Vergessenheit gerät. Sein Name verkommt zu einem Werbeprodukt. Williams schrieb den Song zusammen mit Stephen Duffy für sein Album „Intensive Care“.
Charterfolg: 16 Wochen, höchste Platzierung Platz #10
Dieser Beat geht ins Ohr und dann direkt in die Hüften! „Rock DJ“ erschien auf Robbies drittem Album „Sing When You're Winning“ und wurde bei den BRIT Awards 2001 als beste britische Single ausgezeichnet. Das Video gewann in der Kategorie „Bestes Musikvideo“. Und das obwohl (oder gerade weil?) es einen handfesten Skandal in der Musikwelt auslöste. Für alle, die in den 2000ern unter einem Stein gelebt haben, kurz die Zusammenfassung: Robbie Williams legt einen Striptease hin. Bis zu seiner legendär gewordenen Tigerbuxe alles schick. Aber dann macht er einfach weiter. Zieht sich die Haut ab, wirft mit, äh … seinen Pobacken um sich und wer wissen will, wie es weiter geht, guckt einfach das Video an. Aber auf eigene Gefahr!
Charterfolg: 12 Wochen, höchste Platzierung Platz #9
Was, jetzt schon? Tatsächlich schaffte es Robbie Williams’ unsterbliche Ballade und All-Time-Karaoke-Burner nach seiner Veröffentlichung am 15.12. 1997 „nur“ auf Platz 9 der deutschen Charts. „Angels“ erschien auf Robbies Debütalbum „Life Thru a Lens“ und setzte ein Statement in der Musikbranche, die nun sicher war, dass Williams als Solokünstler erfolgreicher sein würde als sein damaliger Konkurrent Gary Barlow. Bis heute ist „Angels“ Williams’ meistverkaufte Single und wurde bei den BRIT Awards 2005 zum besten Song der letzten 25 Jahre gewählt. Und jetzt alle: And through it aaaaaall …
Charterfolg: 21 Wochen, höchste Platzierung Platz #9
Die Veröffentlichung von „Angels“ hat es übrigens auch auf unsere Liste der 9 unvergesslichen Momente, in denen Robbie Williams Pop-Geschichte schrieb, geschafft.
Dieser Song transportiert perfekt die Melancholie einer vergangenen Sommerliebe. Für Robbie Williams war diese Liebe Geri Halliwell. Er schrieb das Lied, um sich für ihre Unterstützung und Freundschaft in einer schweren Zeit zu bedanken. Und für den Liebessommer, den das Pop-Traumpaar 2000 in Südfrankreich erlebte. Die Beziehung hielt nicht lange, aber Williams bezeichnet die gemeinsame Zeit als „einen sehr magischen Moment an einem magischen Ort.“ Wenn man „Eternity“ hört, bekommt man direkt das Gefühl, dabei gewesen zu sein.
Charterfolg: 19 Wochen, höchste Platzierung Platz #7
Diesen vom Elektropop angehauchten Hit produzierte Robbie Williams gemeinsam mit den Pet Shop Boys. Die Single ist die letzte Auskopplung aus seinem Album „Rudebox“. Darin geht es aber nicht etwa um Robbies Obsession mit der Queen of Pop, sondern um eine wahre Begebenheit. Seine damalige Model-Freundin Tania Strecker war zuvor mit Guy Ritchie liiert. Der soll mit den Worten „Also, du weißt, ich liebe dich wirklich, aber sie ist Madonna.“ mit ihr Schluss gemacht haben. Danke, Guy für diesen gemeinhin unterbewerteten Song!
Charterfolg: 18 Wochen, höchste Platzierung Platz #4
Auch diesen Titel hätten wir weiter vorne vermutet. Immerhin gehört er mit über 400 Millionen Videoaufrufen auf Robbies YouTube-Kanal definitiv zu den Fan-Lieblingen. „Feel“ trägt unverkennbar die Handschrift von Guy Chambers, der auch „Angels“ mitschrieb und produzierte. 2002 erschien der Hit auf Robbies fünftem Album „Escapology“ und brachte ihm dank der Hollywood-Schauspielerin Daryl Hannah, mit der er im Musikvideo auf der Rückbank schmust, die lang ersehnte Aufmerksamkeit in den USA.
Charterfolg: 17 Wochen, höchste Platzierung Platz #3
Robbies ehemaliger Boyband-Kollege und Ex-Erzfeind Gary Barlow schrieb gemeinsam mit ihm diesen Ohrwurm über eine junge Frau, ihr Erwachsenwerden und ihre Sexualität. Der Songtext bietet mit Zeilen über hohe Büsche, tiefe Wasserlöcher und Pferde allerdings viel Raum für Spekulationen. Nicht zu vergessen, der Orkan, der in Candices Kehle tobt. Hm … Einfach nicht zu viel drüber nachdenken und mitsingen: Hey, ho, here she goes!
Fun Fact: Der Song wurde erstmals auf dem Radiosender BBC 1 veröffentlicht. Der strich ihn kurze Zeit später jedoch wieder von seiner Playlist. Obwohl der in seinem Heimatland beliebteste Radiosender Williams nicht unterstützte, erreichte er mit „Candy“ die Chartspitze in Großbritannien. Zum ersten Mal seit 2004.
Charterfolg: 24 Wochen, höchste Platzierung Platz #3
In den 2000er Jahren ließ Robbie nichts anbrennen. Nachdem er 2000 mit Kylie Minogue in „Kids“ heftig flirtete, eroberte er 2001 mit einer anderen australischen Schönheit die Charts: Nicole Kidman und Robbie wühlten sich in der Interpretation des Sinatra-Klassikers „Somethin' Stupid“ durch die Bettlaken. Die Single erschien als Auskopplung seines vierten Soloalbums „Swing When You’re Winning“, auf dem Williams Coverversionen von Swing- und Jazz-Hits singt. Genau wie das Original, ein Duett von Frank Sinatra mit seiner Tochter Nancy, wurde auch Williams’ Interpretation zu einem weltweit erfolgreichen Chartstürmer und toppte die Version von 1966, die in der deutschen Hitparade auf Platz 4 landete, sogar noch um zwei Plätze.
Charterfolg: 17 Wochen, höchste Platzierung Platz #2
Kommen wir zu den Songs, die es in Deutschland auf Platz 1 der Charts geschafft haben. „Rudebox“ stieg unter anderem hierzulande direkt auf der Spitzenposition ein. Robbies Experimentierfreude zeigt sich in kaum einem anderen Album so deutlich wie in dem unter demselben Titel erschienenen Album von 2006, das Electro-Elemente mit Pop, Hip-Hop und Dance mixt. In seinem Heimatland kam der rappende Robbie Williams weniger gut an. Das renommierte Magazin Music Week zollte ihm dennoch seinen Respekt:
„Es ist ein mutiger Künstler, der aus seiner Komfortzone heraustritt und versucht, etwas wirklich Neues zu machen.“
„Rudebox“ ist übrigens britischer Straßenslang für Vagina. Der Songtext brachte Williams u.a. eine Geldstrafe ein. Also gleich mal ganz genau hinhören:
Charterfolg: 13 Wochen, höchste Platzierung Platz #1
Noch ein nicht unbedingt Pop-typischer, aber genial komponierter Hit stammt aus Robbies Album „Intensive Care“. Die erste Strophe steigt mit den Worten „Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich und hassen dich. Dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.“ in das Lied ein. Worte, die gerne Gandhi zugeschrieben werden, der das aber so wohl nie gesagt hat. Williams singt weiter „Wenn die Wahrheit stirbt, geschehen sehr schlimme Dinge“. Worte, die angesichts aktueller politischer Entwicklungen erschreckend prophetisch klingen und doch relativ nüchtern vorgetragen werden. Doch dann schwingt sich Robbie zu einer choralen Kopfstimme empor und knallt mit dem Refrain ordentlich rein. Er selbst bezeichnet „Tripping“ als „eine Art Mini-Gangster-Oper“ und „Reggae Kabarett-Nummer“. Klingt merkwürdig, funktioniert aber extrem gut:
Charterfolg: 17 Wochen, höchste Platzierung Platz #1
Choral geht es weiter: In seinem dritten Nummer-Eins-Hit auf dieser Liste kontrastiert Williams seine raue Stimme mit einem liturgischen Gesang. Und es dauert auch nicht lange, da geht es schon um Gott und Jesus. Auf die großen existenziellen Themen folgt die banale Erkenntnis, dass wir alle einfach nur nackt gut aussehen wollen. Stimmt auch wieder. Auf die Frage, worum es im Song geht, antwortet Robbie: „Wer weiß schon, was ich damit sagen wollte? Ich war verdammt bekifft.“ Vielleicht sollten wir öfter mal kiffen, wenn dabei solche Hits rumkommen …
Charterfolg: 24 Wochen, höchste Platzierung Platz #1
Gab es jemals eine vollkommenere Entschuldigung in einem Song? Ganze sieben Monate lang tönte diese Ballade durch deutsche Jugendzimmer, während die Jungs und Mädels davon träumten, auch mit einem der Take That-Boys für immer und ewig zusammen zu bleiben. Die meisten von ihnen dürften an Robbie gedacht haben, das mit Abstand beliebteste Mitglied der Band. Und vielleicht haben sie auch etwas geahnt. Denn das Musikvideo, in dem die fünf Briten in Plüsch-Mantel und Trappermütze durch den Regen tanzen, war das letzte Musikvideo von Take That, in dem Robbie Williams zu sehen war. Nach 25 Jahren kehrte er zurück und ist bis heute quasi auch „back for good“.
Charterfolg: 31 Wochen, höchste Platzierung Platz #1
Welche Hits es in Robbies Kinofilm BETTER MAN – DIE ROBBIE WILLIAMS STORY geschafft haben, erfahrt ihr ab dem 2. Januar. So viel sei schon verraten: Auch Take That sorgen für einen unvergesslichen Moment auf der großen Leinwand!
Autor/-in: J.Leipnitz