Als rebellische Jo March, als überspannte Lady Bird oder doch als melancholische Charlotte in ihrem neuen Film AMMONITE? Wir können uns gar nicht entscheiden, in welcher Rolle Saoirse Ronan uns am besten gefällt. Mit scheinbarer Leichtigkeit trägt die junge Irin ihre komplexen Filmcharaktere durch Erfolge und Abgründe und hinterlässt dabei in großen wie in kleinen Rollen einen tiefen Eindruck. Die Wahl ihrer besten Filme ist glücklicherweise einfach. Wir haben einen Blick in die IMDb-Datenbank geworfen und stellen dir die 7 besten Filme mit Saoirse Ronan vor.
Sie heißt 'Sörscha', mit scharfem s. Nicht 'Sörse' und erst recht nicht 'Shisha', wie Dennis Quaid einst ihren irischen Vornamen verhunzte. Wer ihn immer noch nicht richtig aussprechen kann, sollte das schleunigst nachholen, denn er könnte in der kommenden Award-Saison noch öfter fallen. Saoirse Ronans Rolle im Drama AMMONITE bringt die Gerüchteküche um Oscar-Nominierungen nämlich ordentlich zum Brodeln. Darin kann sie als junge Frau, die sich von einer Depression erholt und in einer leidenschaftlichen Liebesbeziehung mit Kate Winslet neuen Lebenswillen findet, sämtliche Facetten der menschlichen Seele zeigen, die vom Trailer bereits gut eingefangen werden:
Diese Bandbreite spiegelt sich auch in der Top 7 der besten Filme mit Saoirse Ronan wider.
Während andere Teenager sich mit Pickeln und Liebeskummer herumschlagen, schlägt sich die 16-jährige Hanna (Saoirse Ronan) mit Pfeil und Bogen durch die Wildnis. Von ihrem Vater Erik (Eric Bana) wurde sie von klein auf zur perfekten Kampfmaschine ausgebildet, um den Tod ihrer Mutter zu rächen.
Eines Tages ist es soweit: Hanna zieht los und will die Mörderin Marissa Wiegler (Cate Blanchett) zur Strecke bringen.
Joe Wrights Actionthriller verpackt eine Coming-of-Age-Story in einen Rachefeldzug, in dem sich Saoirse Ronan zunächst als eiskalte Killerin zeigt, die auf der Suche nach ihrer Vergangenheit ihre Menschlichkeit entdeckt. Der IMDb-Community war das Spektakel 6,8 von 10 Punkten wert.
Janusz Wieszczek (Jim Sturgess) tauscht den sicheren Tod in einem sowjetischen Gulag gegen ein wenig Hoffnung, als er sich mit einer Gruppe Mitgefangener während des Zweiten Weltkriegs zur Flucht entscheidet. Doch vor den Männern liegt ein gefährlicher Fußmarsch durch die unbarmherzige Wildnis Sibiriens. Als sie selbst schon dem Hungertod nahe sind, taucht die junge Polin Irena (Saoirse Ronan) auf, die sich ihnen anschließen will.
Regisseur Peter Weir ist übrigens kein Unbekannter: Mit „Der Club der toten Dichter” setzte er Robin Williams ein filmisches Denkmal für die Ewigkeit. In Weirs „Die Truman Show” ließ er Jim Carrey zeigen, was wirklich in ihm steckt. „The Way Back - Der lange Weg” ist Weirs bislang letzter Film. Die Romanverfilmung konnte die Zuschauer besonders mit beeindruckenden Bildern überzeugen, die zugleich die Imposanz der Wildnis wie auch den nackten Überlebenskampf der Menschen darin fühlbar machen.
IMDb-Wertung: 7,3
Nachdem sich Saoirse Ronan auf den vorangegangenen Plätzen mit zarten 16 Jahren jeweils durch die erbarmungslose Natur kämpfen musste, darf sie sich in „Lady Bird” endlich den banalen und doch lebensbestimmenden Sorgen und Träumen einer ganz normalen Teenagerin auf der Suche nach sich selbst hingeben.
Mit ihrem Regiedebüt landete Greta Gerwig direkt einen Volltreffer. Zwei Golden Globes und fünf Oscar-Nominierungen in allen Hauptkategorien machten die bereits zum Indie-Star avancierte Darstellerin zu einer Heldin für filmschaffende Frauen. Mit größter Gelassenheit setzt Gerwig Saoirse Ronan als mit ihrem Schicksal hadernde Lady Bird in Szene.
So gelingt es ihr, dem bereits sehr strapazierten Filmthema der aufbegehrenden Teenagerin durchweg überraschende und ehrlich berührende Momente abzugewinnen. Darüber, dass Saoirse Ronan eine grandiose Darstellung abliefert, waren sich sämtliche Stimmen einig. Entsprechend durfte sie sich 2018 ihren ersten Golden Globe abholen.
IMDb-Wertung: 7,4
Eilis Lacey (Saoirse Ronan) emigriert in den 1950ern von Irland in die USA. In Brooklyn will sie sich ein besseres Leben aufbauen. Doch ihr Herz hat sie bei ihrer Mutter (Jane Brennan) und ihrer geliebten Schwester Rose (Fiona Glascott) in Irland gelassen. Ihr Heimweh lässt erst nach, als sie sich in den italienischen Immigranten Tony Fiorello (Emory Cohen) verliebt.
„Brooklyn - Eine Liebe zwischen zwei Welten” ist ein Liebesfilm, in dem es nicht (nur) um die romantische Liebe geht, sondern auch um die Liebe zur Heimat und zur Familie. Gerade als Eilis sich ein eigenes Glück in der Fremde aufgebaut hat, stirbt ihre Schwester. Zurück in Irland muss sich Eilis nicht nur zwischen zwei Männern, sondern auch zwischen zwei Leben entscheiden.
Der Film ist sentimental, ohne rührselig zu sein, herzerwärmend, ohne in den Kitsch abzurutschen. Das liegt zum Einen an Saoirse Ronans nuanciertem Spiel und zum Anderen auch am Drehbuchautor. Nick Hornby schenkte uns die Buchvorlagen zu herrlichen Komödien wie „High Fidelity” und „About a Boy oder: Der Tag der toten Ente”. Mit der Adaption von Colm Tóibíns Liebesroman „Brooklyn” bewies er nach „An Education” erneut sein Händchen für ernste Stoffe, was sich prompt in seiner zweiten Oscar-Nominierung niederschlug.
IMDb-Wertung: 7,5
Die fantasiebegabte Briony (Saoirse Ronan) ist heimlich in den viel älteren Robbie (James McAvoy) verliebt. Nachdem sie bemerkt hat, dass Robbie Gefühle für ihre Schwester Cecilia (Keira Knightley) hegt, bezichtigt sie ihn aus einer Mischung aus Versehen und Eifersucht der Vergewaltigung an ihrer Cousine. Später wird der erwachsenen Briony klar, dass sie für das Unglück zweier Liebender verantwortlich ist, was auch ihr eigenes Lebensglück zerstört.
Keira Knightley, James McAvoy und Benedict Cumberbatch gaben sich in Joe Wrights Drama die Ehre. Und doch war es der Name der 13-jährigen Saoirse Ronan, der im Zusammenhang mit „Abbitte” immer wieder mit Bewunderung genannt wurde. Mit ihrem unverkennbaren Talent hat sich Saoirse Ronan ausgerechnet in dieser eher hassenswerten Rolle in die Herzen des Kinopublikums gespielt. Auch die Fachleute und KollegInnen waren hin und weg und so nominierte die Academy sie für einen Oscar, die Hollywood Foreign Press Association für einen Golden Globe und neben einer BAFTA-Nominierung regnete es zahlreiche Kritikerpreise. Die IMDb-Community wählte ihre Leistung mit „Abbitte” auf’s Treppchen ihrer besten Filme.
IMDb-Wertung: 7,8
Jo March (Saoirse Ronan) ist viel zu klug und eigensinnig, um sich mit dem Schicksal einer Frau des 19. Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten abzufinden, welches sich auf ein Dasein als Ehefrau und Mutter beschränkt. Ihr Lebensentwurf kollidiert dabei nicht nur mit den Idealen der Gesellschaft, sondern auch mit den Vorstellungen ihrer Familie, zu der ihre drei Schwestern Meg (Emma Watson), Amy (Florence Pugh) und Beth (Eliza Scanlen) gehören.
Jede von ihnen sucht ihren eigenen Weg, wobei die unterschiedlichen Temperamente der vier jungen Damen für einigen Wirbel sorgen. Mit der Romanverfilmung von Louisa May Alcotts „Little Women” widmete sich Greta Gerwig nach „Lady Bird” wieder einer Coming-of-Age-Geschichte – und wieder stach ihre Hauptdarstellerin Saoirse Ronan aus einem mit Talenten gespickten Ensemble, das immerhin auch Meryl Streep beinhaltet, heraus. Auch Gerwigs zweiter Genie- bzw. Regiestreich wurde für seine frische Herangehensweise an einen bekannten Stoff gelobt und von der Academy mit sechs Oscar-Nominierungen bedacht, wobei er den Award für das Beste Kostümdesign ergattern konnte.
IMDb-Wertung: 7,8
In Wes Andersons kulissenhafter Komödie tummeln sich so einige schräge bis düstere Charaktere, die alle ihre eigene Agenda verfolgen. Da ist der in diverse Liebeleien verstrickte Concierge Monsieur Gustave H. (Ralph Fiennes), dessen letztes amouröses Abenteuer ihn in eine tödliche Fehde um ein wertvolles Gemälde stürzt und ins Gefängnis bringt.
Als moralisch einwandfrei erweisen sich dagegen der gutherzige Lobby Boy Zéro (Tony Revolori) und dessen Angebetete Agatha (Saoirse Ronan).
Agathas zuckersüße Art wird nur noch übertroffen von ihren Backkünsten, die den inhaftierten Monsieur Gustave H. aus dem Gefängnis befreien. Obwohl Saoirses Ronans Part als Agatha eher klein ausfällt, spielt sie eine Schlüsselrolle im kunstvoll verschwurbelten Geschehen rund um das Grand Budapest Hotel.
Nicht viele Schauspielerinnen vermögen es, einer Nebenfigur so viel Gewicht zu verleihen, dass deren Schicksal beim Zuschauer auch nach dem Filmerlebnis noch einen bleibenden Eindruck hinterlässt – und das, wo sie sich die Leinwand mit Stars wie Bill Murray, Willem Dafoe, Ralph Fiennes, Harvey Keitel und Tilda Swinton teilt. Der bei der Oscarverleihung 2015 neunfach nominierte Film von Wes Anderson überzeugte vor allem mit seinem fantastischen Look und räumte vier Trophäen ab.
IMDb-Wertung: 8,1
Mit 26 Jahren hat Saoirse Ronan schon so einige Rollen gespielt, von denen manche Schauspielerinnen ihr Leben lang nur träumen können. Ihr neuer Film AMMONITE, der ab dem 4. November im Kino zu sehen ist, bildet da keine Ausnahme.
Autor/-in: J.Leipnitz