Vergesst Lassie und Flipper. Wir stellen euch tierische Filmhelden vor, die es wirklich gab und die Unglaubliches geleistet haben.
Bei den folgenden Filmen bleibt kein Auge trocken! Wir stellen euch besondere Exemplare aus dem Tierreich vor, deren außergewöhnliche Schicksale verfilmt wurden. Und weil ihre Geschichten wirklich so passiert sind, berühren sie uns umso mehr. So wie die Geschichte des kleinen Pinguins Juan Salvador, der in Südamerika auf den lebensmüden Lehrer Tom Michell (im Film gespielt von Steve Coogan) traf und dessen Leben für immer veränderte. Der Kinofilm DER PINGUIN MEINES LEBENS reiht sich perfekt ein in unsere sieben Filmempfehlungen über Tiere, die es geschafft haben. Aber Achtung: Dieser Artikel enthält Spoiler über die Tiere und die Filme.
Als Professor Parker Wilson (Richard Gere) einen kleinen Hundewelpen mit nach Hause bringt, verdreht seine Frau (Joan Allen) nur die Augen. Das Tier hat in ihrem Haus keinen Platz. Zu spät! Denn im Herzen seines neuen Herrchens hat Hachiko, wie der flauschige Akita heißt, es sich längst gemütlich gemacht.
Lasse Hallström verfilmt die wahre Geschichte einer – wie im Titel angekündigten – wunderbaren Freundschaft zwischen einem Mann und einem Hund. Im realen Leben war das die Freundschaft zwischen dem japanischen Professor Ueno Hidesaburo und dessen Akita-Hund Hachiko. Jeden Tag wartete Hachiko wie im Film am Bahnhof, um sein Herrchen nach Feierabend abzuholen. Am 21. Mai 1925 verstarb Hidesaburo allerdings während einer Vorlesung. Hachiko wartete an diesem Tag vergebens auf sein Herrchen. 10 Jahre lang kehrte der treue Hund jeden Tag zur selben Uhrzeit zum Bahnhof zurück und wartete. Bis zu seinem eigenen Todestag. Eine Bronzestatue auf dem Bahnhofsvorplatz erinnert bis heute an die außergewöhnliche Treue und Beharrlichkeit des Hundes, der zu einer Art Nationalheld Japans wurde.
Togo ist ein eigensinniger Siberian Husky-Welpe, der sein Herrchen Leonhard Seppala (Willem Dafoe) mit seiner unbändigen Energie in den Wahnsinn treibt. Leonhard, der keine Verwendung für Togo als Schlittenhund sieht, versucht immer wieder vergebens, ihn loszuwerden. Doch dann kommt der Moment, in dem sich Togo beweisen kann: In der größten Stadt Alaskas bricht die Diphtherie aus. Nur die Schlittenhunde können die Erkrankten, vor allem Kinder, noch retten.
Man sollte glauben, dass Hollywood bei den besonders dramatischen Momenten im Film (Togo springt durch ein Fenster, um zu seinem Herrchen zurückzukehren und er zieht den Schlitten aus dem Wasser) übertrieben hat. Aber nein, der 1913 geborene Togo hat das wirklich gemacht. Als Leittier einer Schlittenhund-Expedition legte er 1925 das längste und schwierigste Teilstück des Serum Run to Nome zurück. Im Januar war die Diphtherie ausgebrochen und das rettende Antiserum musste über tausend Meilen zu den Erkrankten transportiert werden. Das ging aufgrund des extremen Wetters mit −65 Grad und über 100 km/h Sturm nur per Hundeschlitten. Obwohl der betagte Togo die schwierigste und mit 420 km mit Abstand längste Strecke zurücklegte und sein desorientiertes Herrchen sicher zum Treffpunkt brachte (und so ohne menschliche Unterstützung die Übergabe des Medikaments sicherte), wurde sein tierischer Kollege Balto als großer Held gefeiert, der den letzten, ungleich leichteren Streckenabschnitt bis nach Nome zurückzulegen hatte. Erst später erkannte man Togos Bedeutung für den Erfolg des Unterfangens. 2011 ernannte das Time Magazin ihn zum heldenhaftesten Tier aller Zeiten.
Noch eine wahre Geschichte, die die unglaublichen Fähigkeiten von Schlittenhunden erzählt: Nachdem Jerry Shepard (Paul Walker) und der Forscher Davis McClaren (Bruce Greenwood) auf einer riskanten Expedition in der Antarktis fast ihr Leben verloren hätten, müssen sie schnell ausgeflogen werden. Doch ausgerechnet für ihre Retter – Jerrys Schlittenhunde – ist kein Platz im Flieger. Im festen Glauben daran, sie nachzuholen, lässt Jerry die Hunde zurück. Ohne genügend Vorräte und unter extremen Wetterbedingungen beginnt für Leithündin Maya und ihre Gefährten ein Kampf ums Überleben.
ANTARCTICA - GEFANGEN IM EIS dreht sich um die Ereignisse einer fehlgeschlagenen japanischen Expedition von 1958. Dabei überlebten von 15 Huskies nur 2: Taro und Jiro, die in Japan zu Nationalhelden erklärt wurden. Jiro starb 1960 bei seiner fünften Antarktis-Expedition. Sein ausgestopfter Körper befindet sich, ebenso wie der von Hachiko, im National Science Museum in Tokio. Seit 1994 werden keine Schlittenhunde mehr in der Antarktis eingesetzt.
Als kleiner Junge wurde Franz (Simon Morzé) von seinen Eltern weggegeben. In einer ohnehin trostlosen Welt, die mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs nur noch aus unvorstellbaren Grausamkeiten zu bestehen scheint, findet Franz, der auch als Erwachsener immer noch an den Wunden seiner Kindheit leidet, in einem verletzten Fuchswelpen etwas, was es zu bewahren gilt.
Adrian Goiginger erzählt in seinem Film die Geschichte seines eigenen Urgroßvaters, der als Soldat der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg tatsächlich ein verwaistes Fuchsjunge fand und es aufpäppelte. Goiginger zeigt, wie die beiden verlorenen Seelen aneinander Halt finden. Über die Bedeutung des Tiers für seinen Urgroßvater sagt der Regisseur:
„Ich glaube, dass der Fuchs für meinen Urgroßvater ein Grund war, warum er wieder ins Leben zurückgefunden hat und er wieder einen Glauben an die Liebe gefunden hat.“
DER FUCHS gewann zwei Deutsche Filmpreise, u.a. wurde Simon Morzé für die Beste männliche Hauptrolle ausgezeichnet.
Dass Tiere uns zu besseren Menschen machen, beweist auch die eindrückliche Geschichte von James Bowen und seinem Kater Bob. James, im Film gespielt von Luke Treadaway, lebt auf der Straße. Er ist drogenabhängig. Eines Tages läuft ihm ein orangener Kater zu. In ihm findet James einen Vertrauten und er findet die Kraft, sein Leben endlich zu ändern.
Über die Bedeutung des Katers für sein Leben sagt James:
„Bob hat mir das Leben gerettet. Er hat mir so viel mehr als Freundschaft gegeben. Mit ihm an meiner Seite habe ich einen Sinn gefunden, den ich zuvor verloren hatte.“
Wie wichtig Bob für James war, zeigte sich, als Bob starb. Nachdem der Kater 2020 von einem Auto überfahren wurde, verlor James wieder den Halt und wurde rückfällig. Derzeit engagiert sich James für Wohltätigkeitsorganisationen, die sich um Obdachlose und Tierwohl in Großbritannien kümmern.
Der junge Albert (Jeremy Irvine) findet in einem Halbblutpferd seinen besten Freund. Er nennt den Hengst Joey, doch ihre gemeinsame Zeit ist nur von kurzer Dauer. Der Erste Weltkrieg bricht aus und Joey wird von der Armee mitgenommen. Für den außergewöhnlichen Hengst beginnt eine lange und gefährliche Reise.
In GEFÄHRTEN spielen Benedict Cumberbatch und Tom Hiddleston mit. Aber der Star des Films ist Joey. Ein Pferd. Damit setzt Steven Spielberg den rund 20 Millionen Pferden ein bewegendes Denkmal, die im Ersten Weltkrieg eingesetzt wurden und von denen mindestens acht Millionen dem Krieg zum Opfer fielen.
Wir verlassen festen Boden und begeben uns ins Wasser! Diese zu Tränen rührende Dokumentation entführt uns in eine völlig andere Welt und hat das Bild, das wir von Kraken haben, für immer verändert. Dass die Meeresbewohner unheimlich intelligent sind, dürfte bekannt sein. Sie sind aber auch verspielt, liebevoll und können für die Zukunft planen. Und wer hätte gedacht, dass ein Oktopus zum besten Freund eines Menschen werden kann?
Viele, die MEIN LEHRER, DER KRAKE gesehen haben, berichteten davon, dass es ihnen durch das Filmerlebnis genauso ging, wie Craig Foster, der von seinem achtarmigen Freund die wichtigste Lektion seines Lebens lernte:
„Sie hat mir beigebracht, zu begreifen, dass wir ein Teil dieser Welt sind und nicht nur Besucher. Das ist ein riesiger Unterschied.“
Eine heldenhafte Leistung, die mit einem Oscar® für die beste Dokumentation belohnt wurde.
Auch im neuen Film von GANZ ODER GAR NICHT-Regisseur Peter Cattaneo hilft ein kleiner tierischer Freund seinem menschlichen Gegenüber, die Welt mit neuen Augen zu betrachten. Taschentücher einpacken und ab ins Kino: DER PINGUIN MEINES LEBENS startet am 24. April!
Autor/-in: J.Leipnitz
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