Warmherzig, aber nie sentimental; feinfühlig, aber nie rührselig; lakonisch, aber nie spröde: Ein eigenwilliger Charme prägt die Filme von Lasse Hallström, ganz einfach wirken sie auf den ersten Blick, unkompliziert und fast ein wenig altmodisch, doch unter dieser Oberfläche entfalten sie ein raffiniertes System der emotionalen Bezüge und Verwicklungen. Von der bittersüßen Jugendgeschichte MEIN LEBEN ALS HUND über das kuriose Familienstück GILBERT GRAPE – IRGENDWO IN IOWA bis zur anrührenden John-Irving-Adaption GOTTES WERK UND TEUFELS BEITRAG erzählen die Regiearbeiten des Schweden komplexe Geschichten, in denen dramatische und komische Elemente auf elegante Weise ineinander verwoben sind. Wie nur wenige andere Filmemacher verbindet Hallström Mainstream und Arthouse, Starkino und subtile Studie, und in seinem jüngsten Werk EIN UNGEZÄHMTES LEBEN läuft er erneut zu Hochform auf. Mehr als zehn Jahre nach dem Tod seines Sohnes ist Einar Gilkyson (Robert Redford) immer noch nicht über den Verlust hinweg. Auf seiner Ranch in Wyoming führt er das Leben eines mürrischen Eremiten, dem nur sein alter Freund Mitch (Morgan Freeman) Gesellschaft leistet. Zu seiner Schwiegertochter Jean (Jennifer Lopez) hat er jeden Kontakt abgebrochen, denn er macht sie für den Unfalltod seines Sohnes verantwortlich. Eines Tages jedoch steht Jean samt Töchterchen Griff (Becca Gardner) unangemeldet vor Einars Tür und bittet um Hilfe. Widerwillig nimmt er die beiden auf. Doch dann gelingt es Griff langsam aber sicher das Herz ihres grantigen Großvaters zurück zu erobern. Als jedoch Jeans jähzorniger Ex-Freund in der Stadt auftaucht, werden die zaghaft geknüpften Familienbande erneut auf eine harte Probe gestellt...